
Eduardo Bértolas Flötenquartett „La visión de los vencidos“ ist obertonreich und voller Einklänge, ein eher leises Stück. Der argentinische Komponist schrieb es 1978, während der Diktatur von Jorge Videla. „Die Sicht der Besiegten“ – so der Titel auf deutsch – weist weit in die koloniale Geschichte zurück. Bértola bewegte die Vorstellung, es sei an der Zeit, eine indigene Sicht quer zur Geschichtsschreibung der Europäer zu entwerfen, gewissermaßen um an die Wurzeln jahrhundertelanger Ohnmacht zu kommen.
Stille als künstlerischer Widerstand
Graciela Paraskevaídis hatte sich kurz zuvor zuvor für ein Leben in der uruguayischen Dikatur entschieden. Auch ihr 1979 verfasstes Bläsersextett „todavía no“, was "noch nicht" bedeutet, verstand sich als kultureller Widerstand. Es arbeitet mit Stille, an der Untergrenze der Wahrnehmbarkeit.

Autorin Tina Vogel setzt beide Kompositionen exemplarisch in Bezug zueinander und zeigt auf, wie engagiertes Komponieren in der Militärdiktatur dekoloniale Perspektiven entwirft.

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Kunststiftung NRW
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