Erst in den 1980er Jahren wurde in Deutschland damit begonnen, die Verwicklungen von Musik und Nationalsozialismus genauer zu betrachten und aufzuarbeiten. Das betrifft auch den Bereich der Unterhaltungsmusik.
Komponisten wie Lotar Olias, Michael Jary und andere hatten im Krieg Schlager und Durchhaltelieder verfasst und schrieben später für die deutsche Fernsehunterhaltung.
Schlager sind niemals harmlos
Zum Wesen von Vor- und Nachkriegsschlagern gehören Entwürfe einer heilen, einfachen Welt und Versprechen von Trost. Zugleich transportieren sie subtil Leitbilder herrschender politischer Ideologie. Augst und Daemgen, zwei Frankfurter Künstler im Grenzbereich von Musik, Hörspiel, Film und Theater, sind dem Unerledigten, Unabgegoltenen scheinbar harmloser Liedkulturen auf der Spur.
Kernaussagen überprüfen
Seit gut 25 Jahren arbeiten sie an ihrem Projekt „Archiv Deutschland“. Liedgut verschiedener Epochen und politisch-ästhetischer Sphären wird dabei künstlerisch dekonstruiert und auf verschüttete Kernaussagen hin untersucht.
In diesem Fall werden bekanntere Lieder und Schlager der 1930er bis 1950er Jahre neu interpretiert und um manche Wirklichkeit, die sie beschweigen, ergänzt: Ein Programm zwischen neuer Musik, Pop und Improvisation: verstörend, dunkel, manchmal auch tanzbar.
Davon_geht_die_Welt_nicht_unter: neu interpretiert
(Die Reihenfolge der Titelauswahl ist hier chronologisch und entspricht nicht dem Konzertprogramm)
Das Lied ist aus (1930)
Text: Walter Reisch/Armin L. Robinson, Musik: Robert Stolz
Wenn ich mir was wünschen dürfte (1931)
Text und Musik: Friedrich Holländer
So oder so ist das Leben (1934)
Text: Hans-Fritz Beckmann, Musik: Theo Mackeben
Die Nacht ist nicht allein zum Schlafen da (1938)
Text: Otto Ernst Hesse, Musik: Theo Mackeben
Es geht eine helle Flöte (1938)
Text und Musik: Hans Baumann
Davon geht die Welt nicht unter (1942)
Text: Bruno Balz, Musik: Michael Jary
Ich weiß, es wird einmal ein Wunder geschehen (1942)
Text: Bruno Balz, Musik: Michael Jary
Kauf dir einen buntern Luftballon (1943)
Text: Aldo von Pinelli, Musik: Anton Profes
Auferstanden aus Ruinen (1949)
Text: Johannes R. Becher, Musik: Hanns Eisler
Heile, heile Gänsje (1929/1952)
Text und Musik: Marin Mundo / Robert Wasserburg
neue Strophen: Georg Zimmer-Emden
Musik ist Trumpf (1961)
Text: Kurt Feltz, Musik: Heinz Gietz
Mutter hast du mir vergeben (1964)
Text: Marlene Dietrich, Musik: Czesław Niemen
Mitwirkende:
Oliver Augst, Gesang
Marcel Daemgen, Elektronik
Sophie Agnel, Innen-Klavier
Jörg Fischer, Schlagzeug
(Die Reihenfolge der Titelauswahl ist hier chronologisch und entspricht nicht dem Konzertprogramm)
Das Lied ist aus (1930)
Text: Walter Reisch/Armin L. Robinson, Musik: Robert Stolz
Wenn ich mir was wünschen dürfte (1931)
Text und Musik: Friedrich Holländer
So oder so ist das Leben (1934)
Text: Hans-Fritz Beckmann, Musik: Theo Mackeben
Die Nacht ist nicht allein zum Schlafen da (1938)
Text: Otto Ernst Hesse, Musik: Theo Mackeben
Es geht eine helle Flöte (1938)
Text und Musik: Hans Baumann
Davon geht die Welt nicht unter (1942)
Text: Bruno Balz, Musik: Michael Jary
Ich weiß, es wird einmal ein Wunder geschehen (1942)
Text: Bruno Balz, Musik: Michael Jary
Kauf dir einen buntern Luftballon (1943)
Text: Aldo von Pinelli, Musik: Anton Profes
Auferstanden aus Ruinen (1949)
Text: Johannes R. Becher, Musik: Hanns Eisler
Heile, heile Gänsje (1929/1952)
Text und Musik: Marin Mundo / Robert Wasserburg
neue Strophen: Georg Zimmer-Emden
Musik ist Trumpf (1961)
Text: Kurt Feltz, Musik: Heinz Gietz
Mutter hast du mir vergeben (1964)
Text: Marlene Dietrich, Musik: Czesław Niemen
Mitwirkende:
Oliver Augst, Gesang
Marcel Daemgen, Elektronik
Sophie Agnel, Innen-Klavier
Jörg Fischer, Schlagzeug