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Fotobuch über Neuen Deutschen Film
Respekt vor den alten Helden

Werner Herzog sei am Set „immer ruhig geblieben“, sagte der Fotograf Beat Presser im Deutschlandfunk. Und das trotz „Chaos vor der Klappe“. So heißt Pressers Fotobuch, das die alten Meister des Neuen Deutschen Films unter einem Dach versammelt.

Beat Presser im Gespräch mit Sebastian Wellendorf |
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"Bruno Ganz am See", 2014 (Beat Presser)
"Ich habe immer wieder mit Leuten des Neuen Deutschen Films zu tun gehabt", sagte der Fotograf Beat Presser im Deutschlandfunk. Bereits in den 1970ern habe er die für ihre Zeit prägenden Protagonisten des deutschen Autorenkinos wie Rainer Werner Fassbinder oder später dann Klaus Kinski kennengelernt und portraitiert.
"Der einzige, der sie alle kennt"
Als Standfotograf und auch Kameraassistent hat er an Sets von Werner Herzogs "Fitzcarraldo" und "Cobra Verde" gearbeitet. "Trotz Chaos am Set ist Werner Herzog immer ganz ruhig geblieben", so Presser. Was ihn sehr erstaunte: Beim Versuch nach Verbindungen zwischen diesen Namen, die ja oft in einen Atemzug genannt werden, musste er feststellen, "das waren alles Einzelkämpfer und die haben ihre eigene Sache gemacht. Das ist nicht so eine Künstlergruppe, wo alle alle kennen. Ich bin, glaube ich, der einzige, der sie alle kennt."
Aus Liebe und zu dokumentarischen Zwecken
Mit seinem Fotobuch wollte der Schweizer alle diese "Einzelkämpfer" vom Neuen Deutschen Film wiedertreffen und "unter einem Dach" versammeln. Einerseits aus Liebe zu den Filmemachern, zu denen er "hochgeschaut" habe. Zum anderen auch zu dokumentarischen Zwecken. Denn "diese Filmemacher haben Filmgeschichte geschrieben, und ich glaube nicht, dass in absehbarer Zeit so viele wichtige Leute sich mit Film beschäftigen werden wie damals."
"Die waren mir gegenüber sehr offen"
Dabei wollte der Fotograf vordergründig herausfinden, was die alten Meister des Neuen Deutschen Films heute so machen. Der Fotoband zeigt daher jüngere Fotografien sowie Interviews, die Beat Presser mit Bruno Ganz, Wim Wenders, Werner Herzog und vielen anderen geführt hat.
"Die waren mir gegenüber sehr offen", sagte Presser im Deutschlandfunk. "Je mehr Leute ich portraitiert habe, umso einfacher wurde diese Arbeit." Schwierigkeiten machte es ihm eher, immer wieder neue Aspekte herauszufinden, um sie auszufragen. "Ich bin ja ein Fotograf beruflich, die Kunst des Interviewens musste ich mir selbst beibringen."
Äußerungen unserer Gesprächspartnerinnen und Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartnerinnen und Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.
Beat Presser: "Vor der Klappe ist Chaos - Hommage an den Neuen Deutschen Film", Zweitausendeins, 2019, 288 Seiten, 49,90 Euro.