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US-Nachrichtensender
Fox News trennt sich von umstrittenem Moderator Tucker Carlson

Der konservative US-Nachrichtensender Fox News hat sich überraschend von seinem umstrittenen rechten Moderator Tucker Carlson getrennt. Fox News erklärte, beide Seiten hätten sich darauf geeinigt, getrennte Wege zu gehen.

    Tucker Carlson in seiner TV-Show, in einem Spruchband steht "Sie haben viel über 'systematischen Rassismus' gehört."
    Tucker Calson bei Fox News entlassen (Imago Images / Zuma Wire)
    Der Abgang erfolgt den Angaben zufolge mit sofortiger Wirkung: Demnach moderierte Carlson am vergangenen Freitag zum letzten Mal seine Abendshow "Tucker Carlson Tonight". Gründe für den Abgang nannte der größte konservative US-Nachrichtensender nicht.
    Tucker Carlson ist eine der einflussreichsten konservativen Stimmen in den USA und als rechter Scharfmacher bekannt. Kritiker werfen dem 53-Jährigen immer wieder rassistische Äußerungen und falsche oder irreführende Angaben vor. Carlson hatte von den Abendmoderatoren der US-Nachrichtensender die besten Einschaltquoten. Fox News dankte ihm am Dienstag für seine langjährige Arbeit bei dem Sender.
    Die Trennung erfolgt weniger als eine Woche nach dem historischen Vergleich zwischen Fox News und dem Wahlmaschinen-Unternehmen Dominion im Streit um falsche Wahlbetrugsvorwürfe nach der Präsidentschaftswahl 2020. Der Nachrichtensender, der zum Medienimperium des Milliardärs Rupert Murdoch gehört, erklärte sich zur Zahlung von knapp 790 Millionen Dollar an Dominion bereit, um einen Zivilprozess abzuwenden.
    Dominion, dessen Wahlmaschinen bei der Präsidentschaftswahl 2020 in 28 Staaten eingesetzt wurden, hatte Fox News im März 2021 auf 1,6 Milliarden Dollar Schadenersatz verklagt, weil der Sender behauptet hatte, die Maschinen seien manipuliert, ohne dass er dafür Beweise vorlegte. Fox News hielt dagegen, der Sender habe über die Vorwürfe aus dem Lager des damaligen Präsidenten Donald Trump lediglich berichtet, ohne sie sich zu eigen zu machen. Der US-Sender räumte am Ende aber ein, Falschaussagen getätigt zu haben.
    Diese Nachricht wurde am 25.04.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.