Die FPÖ hatte die Parlamentswahl im September mit knapp 29 Prozent der Stimmen gewonnen. Zunächst wollte niemand mit ihr regieren. Später schwenkte die bisherige Kanzlerpartei ÖVP um. Zuvor waren die Koalitionsverhandlungen zwischen ÖVP, SPÖ und den Neos gescheitert.
Kickl hatte die FPÖ nach einer Reihe von Korruptionsskandalen in den vergangenen Jahren wieder nach vorn gebracht. Bei der Parlamentswahl 2019 war die FPÖ auf 19 Prozent der Stimmen abgestürzt - nach dem sogenannten Ibiza-Skandal um den damaligen Parteichef Strache und nach dem Ausscheiden der Partei aus der Koalition mit der konservativen ÖVP unter Bundeskanzler Kurz. Seit Kickl 2021 an die Parteispitze gewählt wurde, stieg die Zustimmung wieder.
Habeck: "Beispiel Österreich zeigt, was passiert, wenn man nicht mehr bündnisfähig ist"
Der Grünen-Kanzlerkandidat Habeck mahnte mit Blick auf die Bundestagswahl, das Beispiel Österreich zeige, was passiere, wenn man nicht mehr bündnisfähig sei. Natürlich werde man sich im Wahlkampf aneinander reiben und sagen, was die anderen anders machten, sagte Habeck im Deutschlandfunk. Am Ende müsse aber eine Regierung gebildet werden.
Bündnisse seien flexible Verabredungen und keine dauerhaften Allianzen, führte Habeck aus. Entscheidend sei, dass man bereit sei, für die aktuell wichtigen Dinge Verantwortung zu übernehmen. Die Ampel sei letztlich daran zerbrochen, dass man es nicht hinbekommen habe, eine politische Kultur und ein Verständnis dafür zu entwickeln, bestimmte Dinge abzuarbeiten und andere auch einmal liegen zu lassen. Der Bündnisgedanke müsse zu neuem Leben erweckt werden, forderte Habeck - die politischen Akteure müssten miteinander sprach- und bündnisfähig sein.
Diese Nachricht wurde am 06.01.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.