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Frachter "Blue Sky M"
Küstenwache rettet fast 800 Flüchtlinge

Die italienische Marine hat nach eigenen Angaben in der Adria eine Flüchtlingskatastrophe verhindert. Soldaten enterten einen Frachter ohne Besatzung mit fast 800 Menschen an Bord. Die Küstenwache erklärte, die Maschinen des Schiffs seien so eingestellt gewesen, dass es auf Kollisionskurs mit der felsigen Südküste Italiens stand.

    Die Flüchtlinge stehen auf der "Blue Sky M"
    Die Flüchtlinge auf der "Blue Sky M" (Biagio Claudio Longo, dpa)
    "Es war ein wirklicher Wettlauf mit der Zeit", sagte Küstenwache-Sprecher Filippo Marini. Nach hektischen Versuchen sei es den Einsatzkräften gelungen, die Steuerung zu entsperren und das Schiff in letzter Minute unter Kontrolle zu bringen.
    Der Frachter war mit blockiertem Motor auf die Felsenküste Apuliens zugesteuert. Beim Eintreffen der Soldaten sei keine Besatzung mehr an Bord gewesen. Das beschlagnahmte Schiff liegt inzwischen im Hafen von Gallipoli. Ein mutmaßlicher Menschenschleuser wurde festgenommen. Die Flüchtlinge sollen überwiegend aus Syrien stammen.
    Die griechische Küstenwache hatte gestern Morgen einen Notruf von einem Insassen des Frachters empfangen, der berichtete, der Frachter, der unter moldauischer Flagge fährt, werde von schwer bewaffneten Männern gesteuert. Offenbar nahmen die griechischen Behörden aber nur eine oberflächliche Überprüfung des Schiffes vor der Insel Korfu vor und genehmigten die Weiterfahrt nach Italien. Der Frachter nahm dann - offenbar führerlos - Kurs auf die italienische Küste, wo er von der Küstenwache übernommen wurde.
    (ach/pr)