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Frankfurter Flughafen
Terminal 3 bekommt Baugenehmigung

Seit Jahren ringt der Flughafen Frankfurt am Main um seine Erweiterung. Jetzt hat Terminal 3 eine Baugenehmigung von der Stadt bekommen. Die Kräne könnten sofort anrollen - doch der Bedarf soll nun noch einmal geprüft werden.

12.08.2014
    Flugzeug im Abflug vom Frankfurter Flughafen, im Hintergrund die Skyline.
    Der Frankfurter Flughafen kann erweitert werden. (dpa / Arne Dedert)
    Die Stadt Frankfurt hat dem Flughafenbetreiber Fraport die Genehmigung zum Bau des Terminals 3 erteilt. Die Arbeiten für den ersten 2,5 Milliarden Euro teuren Bauabschnitt könnten nun sofort beginnen. 14 Millionen zusätzliche Passagiere pro Jahr sollen im Terminal 3 abgefertigt werden.
    Fraport teilte aber mit, den Bedarf erneut zu überprüfen, den Zeitplan feinzujustieren und voraussichtlich erst im nächsten Jahr mit dem Bau anzufangen, sagte ein Sprecher. Eine Prüfung forderten auch Grüne und CDU zum wiederholten Mal. "Baurecht heißt nicht Baupflicht", sagte der hessische Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir (Grüne).
    Terminal muss im Jahr 2021 fertig sein
    Aus Sicht von Fraport-Chef Stefan Schulte allerdings muss das Terminal spätestens im Jahr 2021 fertig sein. Die Kapazität der beiden vorhandenen Terminals sei 2020 erschöpft. Nach aktuellen Prognosen über die Entwicklung des Luftverkehrs könnte der größte deutsche Flughafen 2021 rund 80 Millionen Passagiere haben, sagte ein Unternehmenssprecher. Im vergangenen Jahr waren es rund 58 Millionen.
    Dietrich Elsner vom Bündnis der Bürgerinitiativen gegen die Flughafenerweiterung nannte das Projekt dagegen "größenwahnsinnig und raumunverträglich". Langfristig werde die Zahl der Flugpassagiere zurückgehen: "Terminal 3 brauchen wir nicht", so sein Fazit.
    Am Ende entscheidet der Betreiber
    Die schwarz-grüne Regierung in Hessen hatte im Koalitionsvertrag vereinbart, noch einmal den Bedarf für ein drittes Terminal zu überprüfen. "Angesichts eines Investitionsvolumens von über zwei Milliarden Euro und erheblicher Unsicherheiten hinsichtlich der weiteren Entwicklung der Flugbewegungen ist es dringend erforderlich, den jetzigen Bedarf für ein neues Terminal zu überprüfen", sagte Al-Wazir. "Klar ist aber auch: Am Ende ist das eine Entscheidung des Flughafenbetreibers."
    Transfersystem erweitern
    Nach den Plänen von Fraport soll im Süden des Flughafengeländes zunächst ein zentrales Terminalgebäude mit zwei Flugsteigen entstehen. Für die Anbindung an die beiden bestehenden Terminals sollen die Gepäckförderanlage und das Passagier-Transfersystem Sky Line erweitert werden. Außerdem erhalte das Terminal einen zusätzlichen Autobahnanschluss und eigene Parkplätze.
    (tzi/tgs)