Die Krawalle der Separatisten dauerten die dritte Nacht infolge an. Laut Innenminister Darmanin kam ein weiterer Polizist durch eine Schussverletzung ums Leben. Damit gibt es nun mindestens fünf Tote, darunter zwei Polizisten.
Seit gestern gilt auf der Inselgruppe östlich von Australien der Ausnahmezustand. Soldaten sichern Brücken und den vorerst geschlossenen Flughafen. Offiziellen Angaben zufolge wurden bisher hunderte Menschen verletzt. Örtliche Medien veröffentlichten Bilder von geplünderten und völlig zerstörten Supermärkten und Tankstellen.
Regierung in Paris ruft zur Ruhe auf
Premierminister Attal rief alle Beteiligten zur Zurückhaltung auf. Präsident Macron bot den Vertretern der örtlichen Behörden von Neukaledonien einen Austausch per Videokonferenz an - bis Neukaledonien sind es von Paris aus mehr als 24 Stunden Flug. Innenminister Darmanin prangerte vor dem Hintergrund des Gewaltausbruchs eine mutmaßliche Einmischung Aserbaidschans an. Das Außenministerium in Baku sprach von "unverschämten" Anschuldigungen.
Der Protest in Neukaledonien richtet sich gegen eine geplante Verfassungsreform der Regierung in Paris. Diese würde tausenden französisch-stämmigen Bürgerinnen und Bürgern, die seit mehr als zehn Jahren in Neukaledonien leben, das Wahlrecht einräumen. Sie würden somit mehr politischen Einfluss bekommen, was Unabhängigkeitsbefürworter ablehnen.
Diese Nachricht wurde am 16.05.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.