Der frühere französische Präsident Sarkozy ist für eine Befragung durch die Polizei in Gewahrsam genommen worden. Der Zeitraum von zunächst bis zu 24 Stunden lässt sich anschließend gegebenenfalls um einen weiteren Tag verlängern. Die Justiz geht dem Verdacht nach, dass Sarkozy zusammen mit seinem ebenfalls in Gewahrsam genommenen Anwalt Thierry Herzog versucht haben könnte, illegal an Informationen aus einem laufenden Gerichtsverfahren zu gelangen.
Medienberichten zufolge soll sich Sarkozy in einem abgehörten Telefonat bereit erklärt haben, einem am Kassationsgerichtshof tätigen Top-Juristen einen einflussreichen Posten in Monaco zu beschaffen. Im Gegenzug hat der leitende Staatsanwalt demnach den Ex-Präsidenten über das Verfahren gegen ihn informiert und Einfluss auf den Prozess genommen.
Darin ging es unter anderem um den Vorwurf illegaler Wahlkampfspenden für Sarkzoy aus dem Vermögen der L'Oreal-Milliardärin Liliane Bettencourt. Die Ermittlungen gegen Sarkozy wurden jedoch später aus Mangel an Beweisen eingestellt.
(tj/dk)