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Frankreich
Polizei nimmt Ex-Präsident Sarkozy in Gewahrsam

Es ist das erste Mal, dass in Frankreich ein früherer Staatschef zu einer Befragung von der Polizei in Gewahrsam genommen wurde. Mindestens 24 Stunden lang haben die Ermittler nun Zeit zu klären, ob sich Sarkozy illegal Informationen aus einem laufenden Verfahren beschafft hat.

    Der frühere französische Präsident Nicolas Sarkozy kommt am 18. Juni 2014 an der Nationalversammlung in Paris an, um einen Preis in Empfang zu nehmen.
    Der frühere französische Präsident Sarkozy soll für eine Befragung durch die Polizei in Gewahrsam genommen worden sein. (dpa picture alliance / Lp/ Humberto De Oliveira)
    Der frühere französische Präsident Sarkozy ist für eine Befragung durch die Polizei in Gewahrsam genommen worden. Der Zeitraum von zunächst bis zu 24 Stunden lässt sich anschließend gegebenenfalls um einen weiteren Tag verlängern. Die Justiz geht dem Verdacht nach, dass Sarkozy zusammen mit seinem ebenfalls in Gewahrsam genommenen Anwalt Thierry Herzog versucht haben könnte, illegal an Informationen aus einem laufenden Gerichtsverfahren zu gelangen.
    Medienberichten zufolge soll sich Sarkozy in einem abgehörten Telefonat bereit erklärt haben, einem am Kassationsgerichtshof tätigen Top-Juristen einen einflussreichen Posten in Monaco zu beschaffen. Im Gegenzug hat der leitende Staatsanwalt demnach den Ex-Präsidenten über das Verfahren gegen ihn informiert und Einfluss auf den Prozess genommen.
    Darin ging es unter anderem um den Vorwurf illegaler Wahlkampfspenden für Sarkzoy aus dem Vermögen der L'Oreal-Milliardärin Liliane Bettencourt. Die Ermittlungen gegen Sarkozy wurden jedoch später aus Mangel an Beweisen eingestellt.
    (tj/dk)