Nach verkündeter Waffenruhe
Frankreich: Rückkehr der Palästinensischen Autonomiebehörde in Gazastreifen muss vorbereitet werden

Nach der verkündeten Einigung Israels mit der Terrorgruppe Hamas drängt Frankreich darauf, die Rückkehr der Palästinensischen Autonomiebehörde in den Gazastreifen vorzubereiten. Diese sei dazu berufen, das Gebiet zu verwalten, teilte das Außenministerium in Paris mit. Präsident Macron fordert eine politische Lösung in dem Konflikt.

    Frankreichs Präsident Emmanuel Macron steht bei der Gedenkfeier zum 80. Jahrestag der Befreiung von Straßburg hinter dem Rednerpult.
    Frankreichs Präsident Emmanuel Macron. (Archivbild) (AFP / SARAH MEYSSONNIER)
    Die Feuerpause müsse unbedingt dauerhaft gelten, betonte das Ministerium. Ähnlich äußerte sich Präsident Macron selbst. Er verlangte eine politische Lösung in dem Konflikt. Das getroffene Abkommen müsse eingehalten werden, betonte der Präsident. Nach fünfzehn Monaten "eines nicht zu rechtfertigenden Martyriums" gebe es riesige Erleichterung für die Menschen im Gazastreifen und Hoffnung für die Geiseln und ihre Familien.
    Der Nahost-Experte Gil Shohat geht indes davon aus, dass die Hamas vorerst ein signifikanter Akteur in der palästinensischen Politik bleiben wird. Es gebe derzeit keine politische und militärische Alternative im Gazastreifen, sagte der Leiter des Israel-Büros der linken-nahen Rosa-Luxemburg-Stiftung im Deutschlandfunk. Die Autonomiebehörde stelle aufgrund ihrer Schwäche, zu der Israel auch beigetragen habe, keine rosige Perspektive dar. Und wenn nun tausend palästinensische Gefangene freikämen, könne die Hamas das durchaus als Erfolg verbuchen, meinte Shohat.
    Die Waffenruhe soll Sonntagmittag beginnen, wie der Vermittler, Katars Regierungschef Mohammed bin Abdulrahman Al Thani, mitteilte. Details müssen noch geklärt werden. In einer ersten Phase sollen schrittweise 33 der verbliebenen rund hundert Hamas-Geiseln freikommen - im Gegenzug Palästinenser aus israelischen Gefängnissen. Israels Armee soll sich aus den dicht besiedelten Regionen zurückziehen. - Die Vereinbarung unter Druck der USA ist international mit Erleichterung aufgenommen worden. In dem palästinensischen Küstengebiet strömten zahlreiche Menschen auf die Straßen und jubelten.
    Diese Nachricht wurde am 16.01.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.