Unterstützerkonferenz
Frankreich schließt Entsendung von Soldaten in die Ukraine nicht aus

Frankreich erwägt nach den Worten seines Präsidenten Macron einen Einsatz von Bodentruppen in der Ukraine. Macron sagte nach einer internationalen Ukraine-Unterstützerkonferenz in Paris, es habe bei dem Treffen zwar keinen Konsens über solche Einsätze gegeben. Doch könne jedes Land eigenständig und souverän über den Einsatz von Bodentruppen entscheiden.

    Macron steht an einem Rednerpult mit der Tricolore und spricht in ein Mikrofon. Dahinter eine EU-Flagge.
    Macron nach der Konferenz in Paris (AFP / GONZALO FUENTES)
    Es dürfe nichts ausgeschlossen werden, um einen Sieg Russlands über die Ukraine zu verhindern, so Macron weiter. Er sagte nicht, ob solche Einsätze auch eine Beteiligung an Kampfhandlungen umfassen könnten. Der slowakische Ministerpräsident Fico erklärte, auch andere NATO- und EU-Staaten erwögen die Entsendung von Soldaten in die Ukraine. Welche, sagte er nicht. Fico warnte, dies würde die Gefahr einer Ausweitung des Kriegs erhöhen.

    Koalition zur Versorgung der Ukraine mit Raketen

    Nach den Worten Macrons wurde bei dem Treffen auch eine Koalition beschlossen, die die Ukraine mit Raketen mittlerer und längerer Reichweite versorgen will. Kurzfristig sollten Länder zudem Munition aus eigenen Beständen an das Land abgeben. Welche Staaten sich an diesen Vorhaben in welcher Form beteiligen, blieb zunächst offen. Einer Initiative Tschechiens zur Beschaffung von Munition für die Ukraine auch aus Drittstaaten schlossen sich nach Angaben des tschechischen Regierungschefs Fiala weitere Länder an. Die Niederlande sagten hierfür 100 Millionen Euro zu.
    An der Unterstützerkonferenz hatten nach Angaben des Élysée-Palastes 20 Staats- und Regierungschefs teilgenommen, darunter Bundeskanzler Scholz.

    Weiterführende Informationen:

    Unsere Korrespondentin in Paris ordnet in diesem Beitrag Macrons Äußerung ein.
    Sie können hier einen Korrespondenten-Bericht zur aktuellen Lage in der Ukraine hören.
    Hier finden Sie einen weiteren Bericht: "10 Jahre Krim-Besetzung: Reine Willkür und der Wunsch nach Gerechtigkeit"
    Diese Nachricht wurde am 27.02.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.