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Frankreichs Afrikapolitik in der Kritik
Alte Seilschaften und neue Begehrlichkeiten

Präsident François Hollande war mit dem Versprechen angetreten, Seilschaften der sogenannten Françafrique zu beenden - dem unter De Gaulle entstandenen korrupten Beziehungsgeflecht zwischen Politikern und Eliten in Paris und in den ehemaligen afrikanischen Kolonien. Die Form, sagen Kritiker, habe sich gewandelt, nicht aber die Inhalte.

Von Ruth Jung |
    Frankreichs Premier Francois Hollande und Gabuns Präsident Ali-Ben Bongo Ondimba. Treffen anlässlich der UN-Klimakonferenz 2015 in Paris.
    Frankreichs damaliger Premier Francois Hollande und Gabuns Präsident Ali-Ben Bongo Ondimba 2015 in Paris. (imago/PanoramiC)
    So markiert die Militärintervention in Mali im Januar 2013, von der Politik als Kampf gegen den Terror verteidigt, eine Intensivierung fragwürdiger Bündnisse mit Diktatoren wie Idriss Déby im Tschad. Inzwischen wurde die französische Militärpräsenz auf die gesamte Sahelzone ausgeweitet, was zu weiteren politischen Spannungen führen kann. Und noch immer beharrt Frankreich auf der 1945 eingeführten kolonialen Währung Franc CFA. Das aber wollen Aktivisten und Kritiker nicht länger hinnehmen: Die Stimmen gegen neo-koloniale Strukturen und Ausbeutung werden lauter.