Archiv

Frankreichs atomares Credo
Der Streit um das geplante Endlager in Lothringen

Im tiefen Osten Frankreichs, in Lothringen, tauchte kürzlich ein erster Wolf auf, zum Schrecken der dortigen Schafzüchter. Abgeschieden und idyllisch wirkt das Grenzgebiet zwischen den Départements Haute-Marne und Meuse mit seinen weiträumigen Wäldern, gesäumt von kleinen Feldern.

von Suzanne Krauseon |
    Ein Verkehrsschild, das mit einem Atomkraftzeichen und dem Hinweis auf "Camp De Bure" übermalt wurde
    Anwohner gehen gegen das geplante Atommüll-Endlager in Bure auf die Barrikaden (AFP / Damien Meyer)
    Hier leben gerade mal sieben Einwohner pro Quadratkilometer. Meist sind es alte Menschen, denn die Jungen finden in der Heimat kaum Arbeit. Das soll sich nun ändern, dank des atomaren Endlagers, dessen Inbetriebnahme für 2025 geplant ist. Einen Katzensprung vom Örtchen Bure entfernt will die ANDRA, die staatliche Agentur für Atommüll-Verwaltung, in 500 Meter Tiefe die strahlenden Überreste aus den 58 französischen Kernkraftwerkendlagern – für eine Million Jahre. Ein Projekt, das die Region spaltet. Mancher reibt sich die Hände angesichts des üppig bestückten Topfs des Strukturförderungsprogramms, das die Regierung im Rahmen des geplanten Endlagers auflegte. Andere sind wütend und wollen gegen die "Atommüllkippe" auf die Barrikaden gehen.
    Manuskripte zur Sendung zum Download: