Dieser Schuljahresbeginn sei der erste des Wandels, so verkündete Erziehungsminister Vincent Peillon vorgestern vollmundig. Frédérique Rolet bleibt da skeptisch. Rolet unterrichtet Französisch und Latein an einer Realschule nahe dem nordfranzösischen Lille und ist Sprecherin der Lehrergewerkschaft SNES.
"Der Minister ist wohl ein bisschen zu voreilig und euphorisch. Der angekündigte Wandel wird kommende Woche in den Klassenzimmern der weiterführenden Schulen noch kaum zu spüren sein."
Mag auch die Regierung zu Sommerbeginn als Notmaßnahme Mittel für 2000 neue Posten in Realschulen und Gymnasien bewilligt haben: Im neuen Schuljahr werden Abiturklassen mit bis zu 37 Schülern Alltag bleiben. Viele Lehrer hoffen nach wie vor vergeblich darauf, dass einige umstrittene Reformen des abgelösten Staatspräsidenten Sarkozy abgeschafft werden, wie etwa die Neuordnung des Lehrplans, gegen die sie noch zu Jahresbeginn auf die Barrikaden gegangen sind. Dennoch gibt es einige Lichtblicke: beispielsweise sollen künftig in den ersten Klassen keine Junglehrer, sondern nur noch erfahrene Kräfte eingesetzt werden. Zudem wird die pädagogische Ausbildung, unter der rechten Regierung vehement beschnitten, erneut ausgeweitet.
"Was sich geändert hat, ist ein gewisser Umgangston der Lehrerschaft gegenüber. Vonseiten des Ministers und der ganzen Regierung, die davon spricht, das nationale Erziehungswesen wieder als Priorität zu behandeln, die Kompetenzen und die Professionalität der Lehrer besser zu würdigen. Im Gegensatz zur vergangenen Regierung, die uns gegenüber stigmatisierende und teils gar beleidigende Reden geschwungen hat."
Unter Sarkozy wurde das Mammut, so der Spitzname des französischen Erziehungswesens, vehement abgespeckt: Innerhalb der letzten fünf Jahre wurden insgesamt fast 80.000 Posten gestrichen. Und das, obgleich Frankreich seit dem Jahr 2000 einen neuen Babyboom erlebt. Die neue sozialistische Regierung hat das Budget für das Erziehungswesen um eine Milliarde auf 61 Milliarden Euro aufgestockt, damit liegt Frankreich weltweit auf dem zweiten Platz hinter Finnland. Doch nach wie vor verdient ein finnischer Realschullehrer ein Drittel mehr als sein Kollege in Frankreich. Staatspräsident Hollande will nun 60.000 neue Posten im Schulwesen schaffen. Daniel Robin von der Lehrergewerkschaft SNES jedoch fürchtet, dass die bevorstehende Sparpolitik dies vereiteln könnte. Und er nennt noch einen weiteren Grund zur Sorge.
"Frankreich erlebt derzeit eine beachtliche Krise, was die Rekrutierung von Lehrernachwuchs anbelangt: Es gibt kaum Studenten im Lehramtsbereich."
Sie wolle die sogenannte "Schule der Republik" neu beleben, die jedem Schüler die Chance zu einem qualifizierenden Abschluss geben soll, so hat es die sozialistische Regierung verkündet – und will bis November ein sogenanntes Orientierungsgesetz auf den Weg bringen. Während der nächsten zwei Monate wird die Lehrergewerkschaft SNES dazu die Basis konsultieren. Denn auch sie will zum viel beschworenen Wandel des nationalen Erziehungswesens beitragen. Allerdings auf ihre ganz eigene Weise und mit ihren ganz eigenen Forderungen.
"Der Minister ist wohl ein bisschen zu voreilig und euphorisch. Der angekündigte Wandel wird kommende Woche in den Klassenzimmern der weiterführenden Schulen noch kaum zu spüren sein."
Mag auch die Regierung zu Sommerbeginn als Notmaßnahme Mittel für 2000 neue Posten in Realschulen und Gymnasien bewilligt haben: Im neuen Schuljahr werden Abiturklassen mit bis zu 37 Schülern Alltag bleiben. Viele Lehrer hoffen nach wie vor vergeblich darauf, dass einige umstrittene Reformen des abgelösten Staatspräsidenten Sarkozy abgeschafft werden, wie etwa die Neuordnung des Lehrplans, gegen die sie noch zu Jahresbeginn auf die Barrikaden gegangen sind. Dennoch gibt es einige Lichtblicke: beispielsweise sollen künftig in den ersten Klassen keine Junglehrer, sondern nur noch erfahrene Kräfte eingesetzt werden. Zudem wird die pädagogische Ausbildung, unter der rechten Regierung vehement beschnitten, erneut ausgeweitet.
"Was sich geändert hat, ist ein gewisser Umgangston der Lehrerschaft gegenüber. Vonseiten des Ministers und der ganzen Regierung, die davon spricht, das nationale Erziehungswesen wieder als Priorität zu behandeln, die Kompetenzen und die Professionalität der Lehrer besser zu würdigen. Im Gegensatz zur vergangenen Regierung, die uns gegenüber stigmatisierende und teils gar beleidigende Reden geschwungen hat."
Unter Sarkozy wurde das Mammut, so der Spitzname des französischen Erziehungswesens, vehement abgespeckt: Innerhalb der letzten fünf Jahre wurden insgesamt fast 80.000 Posten gestrichen. Und das, obgleich Frankreich seit dem Jahr 2000 einen neuen Babyboom erlebt. Die neue sozialistische Regierung hat das Budget für das Erziehungswesen um eine Milliarde auf 61 Milliarden Euro aufgestockt, damit liegt Frankreich weltweit auf dem zweiten Platz hinter Finnland. Doch nach wie vor verdient ein finnischer Realschullehrer ein Drittel mehr als sein Kollege in Frankreich. Staatspräsident Hollande will nun 60.000 neue Posten im Schulwesen schaffen. Daniel Robin von der Lehrergewerkschaft SNES jedoch fürchtet, dass die bevorstehende Sparpolitik dies vereiteln könnte. Und er nennt noch einen weiteren Grund zur Sorge.
"Frankreich erlebt derzeit eine beachtliche Krise, was die Rekrutierung von Lehrernachwuchs anbelangt: Es gibt kaum Studenten im Lehramtsbereich."
Sie wolle die sogenannte "Schule der Republik" neu beleben, die jedem Schüler die Chance zu einem qualifizierenden Abschluss geben soll, so hat es die sozialistische Regierung verkündet – und will bis November ein sogenanntes Orientierungsgesetz auf den Weg bringen. Während der nächsten zwei Monate wird die Lehrergewerkschaft SNES dazu die Basis konsultieren. Denn auch sie will zum viel beschworenen Wandel des nationalen Erziehungswesens beitragen. Allerdings auf ihre ganz eigene Weise und mit ihren ganz eigenen Forderungen.