Bei den europäischen Stresstests, die die Europäische Kommission und die Atomaufsichtsbehörden der Mitgliedsstaaten nach dem Reaktorunglück in Japan durchführten, schnitten die französischen Atomkraftwerke nicht besonders gut ab. Für den Fall eines Erdbebens oder einer Überschwemmung seien sie schlecht gerüstet. Veröffentlicht wurden diese Befunde im vergangenen Oktober. Im Juni 2012 schon hatte der französische Atomgendarm ASN den Kernkraftwerk-Betreibern eine umfangreiche Liste an Nachbesserungen vorgelegt, sagt ASN-Generaldirektor Jean-Christophe Niel.
"Wir haben den Betreibern insgesamt eintausend Vorschriften auferlegt. Deren Umsetzung ist zeitlich gestaffelt. Bislang gab es keinen Fall, in dem ein Betreiber die Frist nicht respektierte. Aber vieles ist noch am Laufen und wir verfolgen aufmerksam den Fortgang. Es ist im Interesse der Betreiber, konstruktiv an unsere Vorschriften heranzugehen. Widrigenfalls drohen Sanktionen."
Die Leitlinie dieser Vorschriften: die Atomkraftwerke sollen mit einem sogenannten "harten Kern" nachgerüstet werden. Um eine Kernschmelze zu verhindern oder zu begrenzen. Den massiven Ausstoß radioaktiver Elemente zu begrenzen. Ein Krisenmanagement zu ermöglichen.
"Aktuell sind wir damit beschäftigt, zu definieren, woraus ein "harter Kern" bestehen soll. Soll heißen: welche Mittel wir brauchen, um mit gewissen Extremfällen umgehen zu können. Mittel, die schweren Erdbeben und Überschwemmungen standhalten können. Da geht es um Pumpen, Notfall-Generatoren, Bunker für den Krisenfall und ähnliches. In drei bis vier Monaten soll die Definition dieses "harten Kerns" stehen."
Pierre-Franck Chevet, Präsident der Atomaufsichtsbehörde, berichtet, dass derzeit in den Atomkraftwerken zusätzliche Notstrom-Generatoren, provisorische Dieselanlagen, installiert werden.
"Unser Ziel ist es, in den kommenden fünf Jahren überall über eine absolut sichere und robuste Stromversorgung für den Ernstfall zu verfügen."
Seit Jahresbeginn steht auch eine spezielle Einsatztruppe für Notfälle bei EDF bereit, dem Betreiber des Atomstromparks. Derzeit reichen Mittel und Personal nur für den Einsatz bei einem störfälligen Reaktor, doch die mobile Einheit wird weiter ausgebaut.
In Fessenheim, der ältesten Anlage im Land, wurde am vergangenen Wochenende mit umfangreichen Nachrüstungen begonnen. Die ASN hatte EDF auferlegt, beim Reaktor Nummer 1 den Betonsockel zu verstärken. Der Betreiber will stattdessen eine Auffangvorrichtung für Corium, das flüssige Material, das bei der Kernschmelze entsteht, errichten. Eine Sicherheitstechnik, mit der der europäische Druckwasserreaktor EPR ausgestattet sein wird; im herkömmlichen Reaktorpark ein absolutes Novum.
Die lothringische Atomanlage Cattenom erhielt im Rahmen der Stresstests Besuch von europäischen Inspektoren, die um die Anlagensicherheit besorgt waren. Im ASN-Jahresbericht hingegen nimmt Cattenom keineswegs eine Sonderstellung ein, sagt Generaldirektor Jean-Christophe Niel.
"Cattenom liegt betreffs der Anlagensicherheit im Mittelfeld der französischen Kernkraftwerke."
Im vergangenen Jahr gründete die französische Atomaufsichtsbehörde eine Arbeitsgruppe zum Thema Subunternehmer, weltweit einmalig. Kraftwerksbetreiber, Subunternehmer, Gewerkschafter, Umweltvereine, die zuständigen Ministerien sitzen dort am runden Tisch, um zu klären, wie auswärtiges Personal im Krisenfall einbezogen werden kann und soll. Um auch aus dem katastrophalen Krisenmanagement in Fukushima Lehren zu ziehen.
"Wir haben den Betreibern insgesamt eintausend Vorschriften auferlegt. Deren Umsetzung ist zeitlich gestaffelt. Bislang gab es keinen Fall, in dem ein Betreiber die Frist nicht respektierte. Aber vieles ist noch am Laufen und wir verfolgen aufmerksam den Fortgang. Es ist im Interesse der Betreiber, konstruktiv an unsere Vorschriften heranzugehen. Widrigenfalls drohen Sanktionen."
Die Leitlinie dieser Vorschriften: die Atomkraftwerke sollen mit einem sogenannten "harten Kern" nachgerüstet werden. Um eine Kernschmelze zu verhindern oder zu begrenzen. Den massiven Ausstoß radioaktiver Elemente zu begrenzen. Ein Krisenmanagement zu ermöglichen.
"Aktuell sind wir damit beschäftigt, zu definieren, woraus ein "harter Kern" bestehen soll. Soll heißen: welche Mittel wir brauchen, um mit gewissen Extremfällen umgehen zu können. Mittel, die schweren Erdbeben und Überschwemmungen standhalten können. Da geht es um Pumpen, Notfall-Generatoren, Bunker für den Krisenfall und ähnliches. In drei bis vier Monaten soll die Definition dieses "harten Kerns" stehen."
Pierre-Franck Chevet, Präsident der Atomaufsichtsbehörde, berichtet, dass derzeit in den Atomkraftwerken zusätzliche Notstrom-Generatoren, provisorische Dieselanlagen, installiert werden.
"Unser Ziel ist es, in den kommenden fünf Jahren überall über eine absolut sichere und robuste Stromversorgung für den Ernstfall zu verfügen."
Seit Jahresbeginn steht auch eine spezielle Einsatztruppe für Notfälle bei EDF bereit, dem Betreiber des Atomstromparks. Derzeit reichen Mittel und Personal nur für den Einsatz bei einem störfälligen Reaktor, doch die mobile Einheit wird weiter ausgebaut.
In Fessenheim, der ältesten Anlage im Land, wurde am vergangenen Wochenende mit umfangreichen Nachrüstungen begonnen. Die ASN hatte EDF auferlegt, beim Reaktor Nummer 1 den Betonsockel zu verstärken. Der Betreiber will stattdessen eine Auffangvorrichtung für Corium, das flüssige Material, das bei der Kernschmelze entsteht, errichten. Eine Sicherheitstechnik, mit der der europäische Druckwasserreaktor EPR ausgestattet sein wird; im herkömmlichen Reaktorpark ein absolutes Novum.
Die lothringische Atomanlage Cattenom erhielt im Rahmen der Stresstests Besuch von europäischen Inspektoren, die um die Anlagensicherheit besorgt waren. Im ASN-Jahresbericht hingegen nimmt Cattenom keineswegs eine Sonderstellung ein, sagt Generaldirektor Jean-Christophe Niel.
"Cattenom liegt betreffs der Anlagensicherheit im Mittelfeld der französischen Kernkraftwerke."
Im vergangenen Jahr gründete die französische Atomaufsichtsbehörde eine Arbeitsgruppe zum Thema Subunternehmer, weltweit einmalig. Kraftwerksbetreiber, Subunternehmer, Gewerkschafter, Umweltvereine, die zuständigen Ministerien sitzen dort am runden Tisch, um zu klären, wie auswärtiges Personal im Krisenfall einbezogen werden kann und soll. Um auch aus dem katastrophalen Krisenmanagement in Fukushima Lehren zu ziehen.