Unruhen
Französischer Präsident Macron ruft Ausnahmezustand für Neukaledonien aus

Wegen der Unruhen in Neukaledonien hat Frankreichs Präsident Macron für das Überseegebiet den Ausnahmezustand ausgerufen. Das teilte der Elysée-Palast in Paris nach einer Krisensitzung des Nationalen Sicherheitsrates mit. Jede Form der Gewalt sei unerträglich, hieß es.

    Ein Mann hält eine Fahne der Sozialistischen Nationalen Befreiungsfront der Kanaken (FLNKS) während er neben einem ausgebrannten Auto die Straße entlang geht.
    Seit Tagen gibt es Unruhen im französischen Überseegebiet Neukaledonien. (Delphine Mayeur/AFP/dpa)
    Man werde alles tun, um die republikanische Ordnung wieder herzustellen, fügte der Palast hinzu. In Neukaledonien gibt es seit drei Tagen gewalttätige Proteste von Unabhängigkeitsbefürwortern. Nach Angaben der Behörden kamen in Vororten der Hauptstadt Nouméa in der Nacht drei Menschen ums Leben. Es gab zahlreiche Festnahmen. Inzwischen bestätigte das französische Innenministerium, dass bei den Unruhen auch ein Polizist getötet wurde.
    Der Protest richtet sich gegen eine geplante Verfassungsreform der Regierung in Paris. Diese würde tausenden französisch-stämmigen Bürgern, die seit mehr als zehn Jahren in Neukaledonien leben, das Wahlrecht einräumen.
    Die Bewohner Neukaledoniens hatten bei drei Volksabstimmungen in den vergangenen Jahren jeweils für einen Verbleib bei Frankreich gestimmt. Die Unabhängigkeitsbewegung erkennt das Ergebnis jedoch nicht an.
    Diese Nachricht wurde am 15.05.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.