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Frauen am Dirigentenpult
"Jeder Mensch dirigiert sehr unterschiedlich"

Nur mit Authentizität könne man musikalisch und menschlich am Dirigentenpult überzeugen, erklärte Joana Mallwitz, neue Generalmusikdirektorin in Nürnberg. Sie ist zuversichtlich, dass es künftig immer mehr Dirigentinnen geben werde. "Es gibt ja jetzt schon fantastische Kolleginnen", sagte sie im Dlf.

Joana Mallwitz im Gespräch mit Jochen Hubmacher |
    Generalmusikdirektorin und Dirigentin Joana Mallwitz und das Philharmonische Orchester Erfurt beim Festakt zum Tag der deutschen Einheit am 03.10.2014 im Theater Erfurt
    Als Generalmusikdirektorin übernahm Joana Mallwitz 2014/2015 die musikalische Leitung des Theater Erfurt, nun geht sie nach Nürnberg (imago / photo2000)
    Die Dirigentin kritisierte, dass Frauen in allen Bereichen immer noch nicht gleich behandelt und bezahlt würden. In ihrer Branche habe sich aber in den letzten 20, 30 Jahren einiges getan, so Mallwitz. In ihrem Beruf erfolgreich zu sein, liege vor allem an einer Sache, "nämlich einzig und allein an der Qualität und am Können", sagte Mallwitz. Sie kritisierte, dass es immer wieder um die Rolle der Dirigentin ginge. Dadurch komme es weniger dazu, dass sie über ihre eigentliche Arbeit sprechen könne, so Mallwitz.
    Mallwitz habe sich in ihrer neuen Aufgabe als Generalmusikdirektorin des Staatstheaters in Nürnberg nicht vorgenommen, "auf Teufel komm raus" Stücke von Komponistinnen ins Programm zu nehmen. "Es war nun mal so, dass vor 200, 300 Jahren die Frauen viel weniger Chancen hatten, zu komponieren", betonte Mallwitz. Deswegen gebe es dementsprechend weniger Werke von Komponistinnen. Für sie zähle einzig, gute Stücke ins Programm aufzunehmen.