Mit der Bronzemedaille sind die deutschen Fußballerinnen von den Olympischen Spielen in Frankreich zurückgekommen - ein großer Erfolg. "Für alle Beteiligten ist das eine Riesensache. Und das merkt man auch. Also man hat viele strahlende Gesichter gesehen, als sie jetzt wieder zurückgekehrt sind", sagte Niko Arnautis, Trainer der Frauen von Eintracht Frankfurt im Deutschlandfunk.
Die Medaille sei auch eine Auszeichnung für den deutschen Frauenfußball generell, sagte er. "Sich für Olympia zu qualifizieren ist schon schwer genug gewesen. England zum Beispiel hat es nicht geschafft." Der Erfolg bringe den Frauenfußball "definitiv nach vorne" und zeige nach der verkorksten WM 2023, "dass wir nicht immer alles schlecht reden müssen, wenn es vielleicht mal kein erfolgreiches Ergebnis war."
Pokalsieg als Ziel für die Eintracht
Nun hofft Arnautis, dass seine Spielerinnen die Euphorie auch in die Ende August beginnende Saison in der Frauen-Bundesliga mitnehmen können. Eintracht Frankfurt hat sich mittlerweile hinter dem FC Bayern München und dem VfL Wolfsburg als dritte Kraft im deutschen Frauenfußball etabliert. Diesen Platz will Arnautis auch in der kommenden Saison verteidigen. Zudem spielt die Eintracht die Qualifikation zur Champions League und möchte wie in der vergangenen Saison erneut die Gruppenphase erreichen. "Und dann gibt es ja noch den DFB-Pokal, wo wir letztes Jahr in München erst im Halbfinale im Elfmeterschießen ausgeschieden sind. Da wollen wir nach Köln und den Pokal gewinnen. Das sind unsere Ziele", sagt Arnautis.
Diese Saison in der Frauen-Bundesliga wird zudem eine besondere, denn es ist die letzte Spielzeit mit zwölf Teams in der Liga. Ab der nächsten Saison werden dann 14 Mannschaften in der Bundesliga gegeneinander antreten. Arnautis befürwortet die Aufstockung: "Ich glaube, dass es für die Sichtbarkeit und die Wahrnehmung schon wichtig ist, dass mehr Spieltage in einer Saison platziert werden, weil wir doch sehr viele Pausen im Kalender hatten, wo wir entweder mit Testspielen oder freien Wochenende keine Sichtbarkeit hatten, sagte er. "Das ist eine gute Tendenz".
Arnautis ein Freund von Anpassungen an die Männer
Gleiches gelte auch für den nach 27 Jahren wieder eingeführten Supercup, in dem in diesem Jahr der FC Bayern und der VfL Wolfsburg gegeneinander antreten werden. "Es ist sportlich interessant, aber erhöht auch die Sichtbarkeit. Es ist eine gute Richtung. Ich bin ein Freund davon, dass wir gewisse Dinge (an die Männer Anm. d. Red) auch anpassen, auch was den zweiten europäischen Wettbewerb angeht. Nächstes Jahr dann die Erweiterung der Champions League. Also ich bin da ein Freund von und ich glaube, dass die Sichtbarkeit einfach den Frauenfußball voranbringt."