"Wir sind sehr zufrieden mit der Resonanz", fasst DAZN-Unternehmenssprecher Dennis-Julian Gottschlich im Deutschlandfunk die Übertragungen der Champions League-Gruppenphase kurz und knapp zusammen. "Zum einen mit den reinen Zuschauerzahlen, die wir auf der Plattform und auch auf Youtube sehen. Zum anderen, und das ist eigentlich der für uns sehr viel wichtigere Punkt, auch hinsichtlich der allgemeinen Betrachtung und Sichtbarkeit des Frauenfußballs, das sehen wir oder das nehmen wir zumindest wahr."
Sichtbarkeit und Wahrnehmung
"Fünf Millionen Aufrufe haben wir schon nach vier Spieltagen verzeichnet", untermauert Rob Pilgrim, Sportchef Europa von Youtube, das mit Zahlen. Bei einem Sportbusiness-Kongress in London sagte er: "Interessant ist, dass 85 Prozent der Zuschauer, die sich die Inhalte ansehen, noch nicht Abonnent des Youtube-Kanals von DAZN waren, sodass wir das neue Publikum erreichen, das wir angestrebt haben."
Sichtbarkeit und Wahrnehmung sind die aktuell noch wichtigsten Marken für den Frauenfußball. Dass es daran mangelte wird als Grund dafür gesehen, dass das Wachstum nur schleppend voranging bisher. "44 Prozent der Fans ist der Frauensport nicht häufig genug auf ihrem Radar aufgetaucht. Und es wissen 26 Prozent der Fans nicht, wo sie die Berichterstattung über den Wettbewerb finden können. Das Wichtigste, was man damit erreichen kann, ist also Sichtbarkeit. Wir denken, wenn wir Sichtbarkeit geben können, ist es ein Fortschritt. Alles andere wird dann folgen."
Es den Männern gleich machen
Mit dem Abschluss der Gruppenphase scheint sich auch zu bestätigen, was manch ein Experte schon länger vermutet hat. Es bedarf für einen Erfolg des Frauenfußballs auch einer ähnlichen Produktion und Vermarktung wie bei den Männern. "Das bedeutet wir machen zum Beispiel keine Abstriche bei der Produktionsqualität, legen da denselben hohen Standard an wie bei den anderen Wettbewerben auch", sagt DAZN-Sprecher Gottschlich. Er sieht die Champions League der Frauen gleichberechtigt eingebunden.
"Wir integrieren die Champions League so wie jeden anderen Wettbewerb in unsere Marketingaktivitäten ebenso unsere Kommunikationsaktivitäten in der PR. Und so erleichtern wir auf der einen Seite den Zugang und erhöhen auf der anderen Seite die Sichtbarkeit." Und damit soll dann schließlich eine Art Spirale in Gang gesetzt werden, erhoffen sich auch die Senderverantwortlichen.
Der Plan: Der leichtere Zugang zu Champions League-Spielen erhöht das Interesse am Wettbewerb. Das wiederum soll zu besseren Sponsorenverträgen für Athletinnen, Teams und Events führen. Und damit auch wiederum die Erlöse für die Medienrechte erhöhen.