Die Frauenabteilung des FC Zürich wird nicht aufgelöst! So die Neuigkeit. Das Video hatte nämlich anderes vermuten lassen. Eine halbe Million Internetzuschauer hatten verzweifelte Spielerinnen gesehen, als der Trainer verkündete, der Vereinsvorstand wolle die Frauenabteilung auflösen:
"Wir müssen neue Wege gehen", sagt er und kippt einen Berg von Dessous auf den Tisch.
Die Frauen rollen mit den Augen, greifen zu und spielen mit. Die Klischees und Vorurteile gegenüber ihrem Sport nehmen sie selbstironisch aufs Korn. Es geht um abbrechende Fingernägel und Ballphobie. Wenn der Ball so hart ankomme, sei das für eine Verteidigerin nicht einfach.
"Was, wenn er mich ins schöne Gesicht trifft?", fragt eine Spielerin.
Das Bild zeigt ein Training mit einem rosa Luftballon. Der fliegt der Verteidigerin in Zeitlupe ins Gesicht.
PR-Kampagne des neuen Sponsors
Alles Quatsch, heißt es heute. Die ganze Aktion entpuppt sich als PR-Kampagne des neuen Sponsors. Ein Online-Händler aus der französisch-sprachigen Schweiz will damit im deutschsprachigen Teil des Landes Fuß fassen.
Was machen die hier? Können die was? Mit diesen Fragen wird dieser Sponsor skeptisch konfrontiert. Erzählt Marion Daube, Managerin der Abteilung Frauenfußball des FC Zürich. "Können die was?" müssten sich auch die Fußballerinnen immer wieder fragen lassen. Deshalb passte die Zusammenarbeit perfekt. Die Spielerinnen waren sofort überzeugt, als es darum ging, augenzwinkernd ein Klischee zu bedienen, so Daube.
Heute haben sie das Ganze als Scherz und PR-Gag entlarvt. Die Meisterinnen und Pokalsiegerinnen haben alles wieder gerade gerückt. Sorgen um Fingernägel und Ballphobie? Alles Quatsch:
"Was Zweikampf angeht, brauchen wir uns vor den Männern nicht verstecken, wir fighten um jedes Duell. Aber hey, wenn Du gewinnen willst , musst Du immer 120 Prozent geben."
Das haben Sie getan: mit Witz, Selbstironie und Spielfreude für ihren Sponsor – und für den Frauenfußball:
Fußball fließt durch meine Adern und ist meine größte Leidenschaft.