Die deutschen Handballerinnen haben das WM-Spiel um Platz fünf deutlich verloren. Das Team von Bundestrainer Markus Gaugisch unterlag im dänischen Herning nach einem schwachen Auftritt das Spiel um Platz 5 gegen die Niederlande 26:30 (7:16). Das beste WM-Ergebnis seit dem Bronze-Gewinn vor 16 Jahren war zunächst nur ein schwacher Trost. Zu weit weg war das DHB-Team beim Turnier von der Weltspitze. "Wir sind in der Lage, auf Siege gegen Top-Nationen zu gehen. Wir sind nicht mehr der große Außenseiter", verteidigte DHB-Sportvorstand Axel Kromer, die Leistungen der deutschen Handballerinnen. Man sei nicht meilenweit von den Top-Nationen entfernt.
Getrübt wurde die Niederlage gegen die Niederlande von der Verletzung von Rückraumspielerin Viola Leuchter, die sich ohne gegnerische Einwirkung verletzt hatte und zur eingehenden Untersuchung in ein Krankenhaus gebracht werden musste. Eine große Ehre war der deutsche Nationalspielerin nach dem Spiel vom Weltverband zu Teil geworden, als sie als "beste junge Spielerin" bei dem Turnier ausgezeichnet wurde.
Mit Selbstvertrauen in die Olympia-Qualifikation
Durch die Endplatzierung stehen nun auch die deutschen Gegnerinnen bei der Olympia-Qualifikation im April kommenden Jahres fest. Dort trifft das DHB-Team auf Montenegro, Slowenien und Paraguay. "Da können wir mit Selbstvertrauen hinfahren", sagte Kromer. Die ersten Zwei des Turniers lösen das Ticket für die Sommerspiele in Paris.
Die Teilnahme an den Olympischen Spielen sei gerade im Hinblick auf die Heim-WM 2025 ein enorm wichtiger Entwicklungsschritt, sagte Kromer. "Generell ist die Teilnahme an den Olympischen Spielen für jede Spielerin ein Lebenstraum", sagte Kromer. Sportlicher Erfolg bei Heim-Turnieren sei dabei besonders wichtig, um im Nachgang neue Mitglieder für die Vereine zu gewinnen.
Sportstätten fehlen
Kromer sprach im Deutschlandfunk auch über die schwierige Situation der Sportförderung in Deutschland, welche den deutschen Handball vor große Probleme stelle. So sei das Wachstum begrenzt, weil es nicht ausreichend Sportstätten gebe, kritisisierte der DHB-Vorstand.