Nicht nur die Architekturwelt, auch die Kunstwelt trauert: Die irakisch-britische Architektin Zaha Hadid erlag in Miami mit nur 65 Jahren einem Herzinfarkt. Sie wurde in ihrer Aufsehen erregenden Karriere als erste Frau überhaupt mit dem Pritzker Preis, sozusagen dem Nobelpreis für Architektur, ausgezeichnet.
Es bleiben ihre mutigen Formen: nicht nur als Entwürfe, sondern als gebaute Visionen. Etwa das Wassersportzentrum der Olympischen Spiele in London, die BMW-Fabrik in Leipzig oder ein Museum für Kunst des 21. Jahrhunderts in Rom.
Man hat Zaha Hadid die "Königin der Kurven" genannt - doch dieser Titel wird der Architektin nicht gerecht, meint Tanja Kullack, Professorin an der Peter Behrens School of Architecture in Düsseldorf. Hadid habe versucht, der statischen Architektur Bewegung abzuringen. Kullack hat 2011 in einem Sammelband weibliche Architektinnen porträtiert und weiß: Die Zaha Hadid war ein Vorbild für Nachwuchsarchtitektinnen - mit Mut zum politischen Statement.