Die FDP-Politikerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger begrüßt, dass Frauen heutzutage jedes Fachgebiet in der Politik, auch die sogenannten harten Ressorts wie Außen- oder Verteidigungsministerium, übernehmen und auch Bundeskanzlerin oder -präsidentin werden könnten. Glücklicherweise gebe es auch "keine Begrenzungen mehr zum Zugang, auch was die Ausbildung angeht", sagte die ehemalige Bundesjustizministerin im Dlf.
Frauen hätten möglicherweise eine andere Führungsweise als Männer, pflegten einen gewissen Teamgedanken und das "Verständnis für die Partizipation Vieler". Aber natürlich wollten sie auch Macht ausüben und sähen das eben nicht mehr als etwas Negatives, sondern als Gestaltungsmöglichkeit, die sie genau wie die Männer nutzen wollten.
Eine aktive Frauenförderung hält Sabine Leutheusser-Schnarrenberger für sinnvoll. Sie habe bereits bewirkt, dass es in Aufsichtsräten mehr Frauen gebe, was den Unternehmen zugute komme. "Durch solch eine aktive Förderung kann ein Bewusstseinswandel in vielen Bereichen auch in der Wirtschaft eintreten und diese auch unterstützen."
Rechtlich sei die Gleichbehandlung im Wesentlichen ganz gut geglückt - bis hin zum allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz, das die Durchsetzung regele. Was das aber für das gesellschaftliche Bewusstsein bedeute, sei damit noch gar nicht klar. "Denn so eine Bestimmung entfaltet ja keine Wirkung, nur weil sie im Bundesgesetzbuch steht und im Gesetzblatt gedruckt ist. Sondern nur, wenn das gelebt wird. Wenn das bewusst gemacht wird. Wenn man sich danach verhält, dafür auch wirbt. Und da haben wir eben jetzt deutlich wieder in Teilen der Gesellschaft eine Gegenbewegung", sagte die FDP-Politikerin. "Wir erleben jetzt doch, dass gerade mit dem Erstarken rechtspopulistischer Bewegungen und Parteien in vielen Ländern innerhalb der europäischen Union und auch außerhalb doch ein anderes Frauenbild wieder vertreten wird", warnte sie.