"Equal Pay Day"
Frauen verdienen nach wie vor weniger als Männer - Lohnlücke in Ostdeutschland deutlich kleiner

Heute ist der sogenannte "Equal Pay Day", der "Tag des gleichen Lohns". Nach aktuellen Zahlen verdienen Frauen in Deutschland durchschnittlich 16 Prozent weniger als Männer. Der Lohnunterschied sank 2024 im Vergleich zum Vorjahr aber um zwei Prozentpunkte.

    Anlässlich des Equal Pay Day steht Ferda Ataman (l.), Antidiskriminierungsbeauftragtedes Bundes, mit anderen am Brandenburger Tor in Berlin vor einem Plakat, das die Entgeltlücke von 16 Prozent zwischen Männern und Frauen darstellt.
    Die Lohnlücke zwischen Männern und Frauen wird kleiner, beträgt aber noch 16 Prozent. (Joerg Carstensen / dpa / Jörg Carstensen)
    Das geht aus Zahlen der Antidiskriminierungsbeauftragten des Bundes, Ataman, hervor. Demnach betrug der Abstand 2023 noch 18 Prozent. Der unbereinigte Wert vergleicht den Durchschnittsverdienst aller Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer - unabhängig von Branche und Karrierestufe.
    Beim "bereinigten Gender Pay Gap" werden hingegen Verdienstunterschiede bei Männern und Frauen mit vergleichbaren Tätigkeiten und Qualifikationen gemessen. Hier liegt der Lohnunterschied unverändert bei sechs Prozent.

    "Frauen werden noch immer massiv diskriminiert"

    Ataman erklärte, man beobachte, dass Frauen am Arbeitsmarkt noch immer massiv diskriminiert würden. Damit Frauen in Deutschland gleich verdienten, müssten Jobs besser bezahlt werden, in denen vor allem Frauen arbeiten, ergänzte Ataman. Zitat: "Das gilt vor allem in den systemrelevanten Bereichen wie Kindererziehung, Pädagogik oder Pflege. Außerdem muss es möglich sein, Karriere zu machen, auch wenn man Kinder hat und in Teilzeit arbeitet. Das wird Frauen in Deutschland oft verwehrt."

    Unterschiede zwischen Ost und West

    Deutliche Unterschiede bei der Lohnlücke gibt es nach Angaben des Staatssekretärs im Bundesarbeitsministerium, Schmachtenberg, zwischen Ost und West. In den ostdeutschen Bundesländern lag der unbereinigte Abstand der Gehälter zwischen Männern und Frauen bei fünf Prozent, in Westdeutschland bei 17 Prozent.
    Schmachtenberg betonte, in Ostdeutschland gebe es zwar weniger Tarifbindungen - dafür aber bessere Kinderbetreuungsangebote. Das zeige, dass ein Fehlen solcher Angebote ein wesentlicher Treiber der Ungleichheit sei.
    Auch Gewerkschaften und Verbände nutzten den Equal Pay Day, um auf die Lohnlücke zwischen den Geschlechtern hinzuweisen.

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    Diese Nachricht wurde am 07.03.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.