Zur Eröffnung der Frauen-WM in Frankreich wärmte er seine zwei, zuletzt im Männer-Fußball gescheiterten Turnierformate auf: nun könnte es ja eine Weltliga für Frauen-Nationalteams geben - und natürlich auch eine breit aufgestellte Klub-WM. Außerdem kündigte er an, dass die FIFA in den kommenden vier Jahren rund 500 Millionen US-Dollar in den Frauenfußball weltweit investieren werde.
Infantino, dem in Fachkreisen bisher eine sehr starke Distanz zum Frauenfußball attestiert wurde, dürfte das Thema nun sehr willkommen sein - wenn auch nur als Ablenkungsstrategie. Bei der WM-Eröffnung wurde auch Kollege Ahmad auf der Ehrentribüne erwartet. Im Dossier mit den Vorwürfen gegen ihn befinden sich übrigens auch solche, die sich auf einen unangemessenen Umgang mit weiblichem Verbandspersonal in Afrika beziehen.
Vertrauter Korruptionssumpf umweht die FIFA weiter
Die angeblich neue, porentief saubere FIFA, von der Weltverbandspräsident Gianni Infantino beim Kongress in Paris fantasiert hatte, ist wieder im vertrauten Sumpf aus harten Vorwürfen und Korruptionsermittlungen angekommen. FIFA-Vizepräsident Ahmad Ahmad verbrachte den Donnerstag in Gewahrsam der Pariser Korruptions-Sondereinheit, am Abend durfte er gehen.
Die Ermittlungen zu einem angeblich überteuert abgeschlossenen Ausrüster-Vertrages mit der Firma eines ihm offenbar Vertrauten beginnen aber erst. Ahmad ist einer von Infantinos Getreuesten, offenbar deshalb hat das FIFA-Ethikkomitee bisher nichts Erkennbares unternommen gegen den Boss des Afrika-Verbandes CAF.
Dabei liegen der FIFA seit Monaten massive, gut unterfütterte Vorwürfe gegen den Skandalfunktionär aus Madagaskar vor - dessen Aufstieg unter Infantino begann.