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DFB-Frauen unterliegen Kolumbien
Ex-Torhüterin Rottenberg: "Zu wenig individuelle Lösungen"

Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft der Frauen hat bei der WM in Australien und Neuseeland überraschend gegen Kolumbien verloren. "Kleine Details haben nicht gepasst", analysierte die ehemalige DFB-Torhüterin Silke Rottenberg im Dlf.

Silke Rottenberg im Gespräch mit Astrid Rawohl | 30.07.2023
Das Foto zeigt deutsche Fußballerinnen nach der Niederlage gegen Kolumbien bei der WM.
Deutschland - Kolumbien, Endstand 1:2 (dpa / Sebastian Christoph Gollnow)
Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft der Frauen hat bei der Weltmeisterschaft in Australien und Neuseeland einen Dämpfer kassiert und mit 1:2 gegen Kolumbien verloren. Der Siegtreffer für die Kolumbianerinnen fiel dabei erst in der Nachspielzeit, nachdem Alexandra Popp in der 89. Minute zunächst ausgeglichen hatte.
"Es ist natürlich ärgerlich, wenn man in diesem Spiel nicht die drei Punkte holt, die man sich vorgenommen hat", sagte die ehemalige Nationaltorhüterin Silke Rottenberg im Deutschlandfunk. Die DFB-Elf kann mit einem Sieg gegen Südkorea am kommenden Donnerstag in Brisbane den Achtelfinal-Einzug aber noch perfekt machen. "Von daher hänge ich die Niederlage jetzt nicht zu hoch", sagte Rottenberg. "Aber sie ist natürlich ärgerlich, weil sie sicherlich nicht eingeplant war"
Dass Kolumbien sehr körperbetont zu Werke gegangen war, überraschte Rottenberg nicht: "Diese Mannschaften leben vom Fight und davon, alles, was sie haben, reinzuwerfen. Ich fand das Spiel nicht sehr unfair", sagte sie. "Man musste sich auf das Spiel einstellen, haben sie dann auch gemacht. Aber wir hatten einfach zu wenig individuelle Lösungen und auch einfach zu viele Ballverluste. Kleine Details haben einfach nicht gepasst."

Gegen Südkorea "das Spiel annehmen"

Der nächste Gegner Südkorea ist nach einer Niederlage gegen Marokko bereits aus dem Turnier ausgeschieden. Für die Asiatinnen gehe es jetzt noch darum, sich vernünftig von der WM zu verabschieden, sagte Rottenberg. Für die DFB-Elf gehe es darum, "das Spiel anzunehmen, die taktische Marschroute auszuloten. Ich drücke der Mannschaft die Daumen und hoffe einfach, dass sie die drei Punkte holen, um letztendlich mit beiden Beinen im Achtelfinale zu stehen."
Rottenberg ist von der U15 bis zur U20 für den Torwart-Nachwuchs im DFB verantwortlich. Mit der U19-Nationalmannschaft ist sie aktuell in Belgien, wo die DFB-Elf das Finale der Europameisterschaft mit 2:3 im Elfmeterschießen gegen Spanien verlor. Rottenberg ist sich sicher, dass mehrere Spielerinnen aus ihrem Kader das Zeug zu einer größeren Karriere haben: "Da sind so viele junge Talente, die noch ein paar Tage brauchen, aber definitiv die Qualität haben, irgendwann in der Frauen-Nationalmannschaft anzukommen."