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Bundesliga & Champions League
Wie der Frauenfußball mehr Zuschauer anzieht

Weltrekorde, Spiele in großen Stadien und professionelle Wettbewerbe: Der Frauenfußball erzeugt immer mehr Aufmerksamkeit. Bianca Rech, Sportdirektorin des FC Bayern München, hat im Dlf zu mehr Investitionen in die Infrastruktur gemahnt. Außerdem müsse man aufpassen, den Frauenfußball nicht zu "verscherbeln".

Bianca Rech im Gespräch mit Marina Schweizer |
Bianca Rech, sportliche Leiterin des FC Bayern München
Bianca Rech, sportliche Leiterin des FC Bayern München (dpa / picture alliance / Jürgen Fromme )
Die Fußballerinnen des FC Bayern München haben nach einem umkämpften Viertelfinal-Rückspiel bei Paris Saint-Germain das dritte Champions-League-Halbfinale ihrer Vereinsgeschichte verpasst. Bereits das Hinspiel hatte für Aufsehen gesorgt, weil die Frauen des FC Bayern damit erstmals in der großen Allianz-Arena spielten konnten. 13.0000 Zuschauer hatten das Spiel in der Münchner WM-Arena verfolgt.

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Auch wenn derzeit sehr viel über den englischen Frauenfußball und die Women’s Super League geredet werde, sei der deutsche Frauenfußball auch weiter stark und auch die Bundesliga müsse sich nicht verstecken, sagte die Bayern-Sportdirektorin Bianca Rech im Dlf. Dazu müsse man nur auf die deutschen Vereine in der Champions League schauen. Dort erreichte Bayern das Viertelfinale und der VFL Wolfsburg steht im Halbfinale. Von den englischen Vereinen schaffte es einzig Arsenal London in die Runde der letzten Acht.

Professionalisierung und Infrastruktur

Der Blick auf die professionelle englische Liga sei aber dennoch sehr sinnvoll, sagte die Ex-Fußballerin: "Es zeigt mir auf, welche Baustellen wir in Deutschland haben, welche wir dringendst beheben müssen: Wir müssen den Spielerinnen die professionellen Rahmenbedingungen bieten, damit sie sich zu 100 Prozent auf den Fußball konzentrieren können und damit sie nicht nebenher noch 40 Stunden arbeiten müssen. Damit man mit dem, was man tut, genügend verdient!"
Außerdem fehle es noch an der passenden Infrastruktur. Die Vereine könnten den Spielerinnen noch nicht die besten Möglichkeiten und Rahmenbedingungen bei der medizinischen Versorgung und bei den Trainingsmöglichkeiten bieten, kritisierte die 41-Jährige. Rech forderte hier den DFB auf, den Druck auf die Vereine zu erhöhen und ermahnte gleichzeitig den DFB, bei den TV-Verträgen mehr finanzielle Erlöse für die Vereine herauszuschlagen.
Die Frauen des FC Bayern hätten hier allerdings einen enormen Vorteil, gab Rech zu, denn sie könnten auf die Strukturen der Männer des FC Bayern zurückgreifen: "Wir beim FC Bayern sind hier sehr gut aufgestellt!"

Mehr Zuschauer, mehr Aufmerksamkeit

Rech nahm auch Bezug auf den Zuschauer-Weltrekord im Frauenfußball im Camp Nou, dem Stadion des FC Barcelona. 91.553 Menschen hatten hier den 5:2-Erfolg des katalanischen Teams im Viertelfinal-Rückspiel der Champions League gegen Real Madrid gesehen. "Wir sind auf einem sehr guten Weg", sagte die Bayern-Sportdirektorin.
Generell sei der Frauenfußball mit guten Zuschauerzahlen in die richtige Richtung unterwegs, auch die Spiele in der Champions League seien auf einem guten Niveau. So könne man Aufmerksamkeit erzeugen und neue Menschen für den Frauenfußball begeistern, sagte Rech. Dies seien absolut notwendige Schritte, um die Aufmerksamkeit zu bekommen.
Zwar müsse man für solche Weltrekordversuche noch extrem viel Aufwand betreiben und niedrige Ticketpreise anbieten. Man müsse aber aufpassen, dass man den Frauenfußball nicht "verscherbele", sagte Rech. "Ins Kino geht man ja auch und bezahlt zwölf Euro, dann muss man auch im Frauenfußball für ein Spiel zehn, 15 Euro zu nehmen. Wenn ich jetzt so Tickets für drei Euro verscherble, ist das nicht das Ziel und das kann auch nicht unser Ziel sein."