Dabei seien nicht so sehr die momentan ausbleibenden Einnahmen aus Ticketverkäufe entscheidend, erklärte Ulrich Meier. Die spielten im Frauenfußball ohnehin nicht so eine große Rolle wie bei den Männern. Meier macht sich mehr Sorgen um Sponsoren, die möglicherweise ausfallen, wenn der Spielbetrieb noch länger ruht.
Um die aktuelle Situation abzufedern, hätten die Spielerinnen momentan "Hometraining-Aufgaben, die sie zu erfüllen haben", erzählte der Vorstandsvorsitzende des Bundesligisten SG Essen-Schönebeck. "Ab der nächsten Woche versuchen wir probeweise und auf freiwilliger Basis Kleingruppen-Trainingseinheiten zu geben."
Größere Vereine im Vorteil
Größere Vereine wie etwa Bayer Leverkusen oder der VfL Wolfsburg, könnten mit der Situation momentan besser umgehen, so Meier, da solche Vereine zum Teil eigene Leistungszentren hätten und über Anlagen verfügen, die ein Training mit Abstand ermöglichten.
Meier betonte zudem, dass es für weibliche Fußballprofis nicht nur in der Krise extrem wichtig sei, für die Zeit nach dem Fußball vorzusorgen: Ausbildung, Studium, Doktorarbeit - all das sei für die große Mehrheit der Fußballerinnen existenziell, da sie anders als männliche Fußballprofis nach ihrer sportlichen Karriere eben nicht finanziell ausgesorgt hätten.