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Frauenfußball
"Wenn alle zusammenhalten, können wir große Dinge erreichen"

Petra Landers holte 1989 mit der deutschen Frauennationalmannschaft den Europameistertitel. Schon lange setzt sie sich für die Belange des Frauenfußballs ein. Jetzt hat die Bochumerin ein neues Projekt. Sie besteigt den Kilimandscharo, für ein Weltrekordspiel auf knapp 5800 Meter Höhe. Unterstützung vom DFB gibt es dafür nicht. "Ich erwarte von bestimmten Dingen nichts mehr, da kommt einfach nichts", sagte Landers im DLF und sparte damit nicht mit Kritik am Deutschen Fußball-Bund.

Petra Landers im Gespräch mit Astrid Rawohl |
    Die ehemalige Fußballnationalspielerin Petra Landers spielt mit einem Ball.
    Ex-Fußballerin Petra Landers will auf fast 5800 Metern Höhe das höchste jemals ausgetragene FIFA-Regelspiel bestreiten. (dpa / picture alliance / Ina Fassbender)
    "Ich bin gar nicht der Bergwander-Typ, ich hab's nur beim Fußball belassen und für mich ist das eine ganz, ganz große Herausforderung", sagte Petra Landers im Deutschlandfunk.
    Die 55-Jährige aus Bochum wird als älteste Teilnehmerin voraussichtlich am 25. Juni mit rund 30 anderen Fußballerinnen aus 20 Ländern auf dem Kilimandscharo in Tansania einen ungewöhnlichen Rekordversuch starten. Auf dem höchsten Berg Afrikas wollen zwei Teams ein Spiel über 90 Minuten austragen. Auf fast 5800 Metern Höhe, wäre es das höchste jemals ausgetragene FIFA-Regelspiel. "Ich möchte den Frauenfußball unterstützen. Ich möchte ein Zeichen setzen, dass wir Frauen uns Ziele setzen müssen, dann schaffen wir das. Vor allem die Frauen und Mädchen in den benachteiligten Ländern."
    Aufmerksamkeit für den Frauenfußball generieren
    Wenn der Zeitplan aufgeht, soll das Spiel am 25. Juni stattfinden. Gut drei Monate hat Landers dabei für das Unterfangen trainiert. Mit der ungewöhnlichen Aktion wolle man Aufmerksamkeit auf den Frauenfußball und auf die Frauen generell lenken. Zum Teil sei die Medienaufmerksamkeit schon deutlich angezogen, berichtete Landers.
    Das waghalsige Projekt auf den Weg gebracht hat die Initiative "Equal Playing Field" (EPF), die sich weltweit für die Gleichstellung von Mädchen und Frauen im Sport, insbesondere im Fußball, einsetzt.
    Den Großteil der Kosten trägt Landers selbst
    Die Aktion auf dem Kilimandscharo soll aber nur der Auftakt für einige weitere Projekte sein. "Wir wollen im Anschluss Fußballtrainingswochen in benachteiligten Ländern durchführen, um die Welle der Aufmerksamkeit nach dem Event mitzunehmen", sagte die ehemalige Fußballnationalspielerin. Denn nach dem Event sei mit einer Abnahme der Aufmerksamkeit zu rechnen.
    Blick auf den Kilimandscharo in Tansania.
    Zu Füßen des Kilimandscharo in Tansania. (Linda Staude)
    Großartige finanzielle Unterstützung in Form von Spenden wird Landers dabei nicht bekommen. "Ich trage den Großteil selbst. Für mich kostet die Reise ca. 4000 Euro", sagte sie in der Sendung "Sport am Samstag" im Deutschlandfunk.
    Kritik am DFB, Lob für Theo Zwanziger
    Finanzielle Unterstützung vom DFB gebe es keine. "Selbst für eine Schiedsrichterin wollte der DFB eine Bestätigung haben, dass wir die Kosten übernehmen werden", sparte sie nicht an Kritik am größten Fußballverband der Welt.
    Enttäuscht sei sie davon nicht. "Ich erwarte von bestimmten Dingen nichts mehr, wie von der Stadt Bochum, wie vom DFB, da kommt einfach nichts mehr."
    "Nach unten hin bricht alles zusammen"
    Verhinderer gebe es überall, sagte sie. "Als Theo Zwanziger noch DFB-Präsident war, das war einer, der den Frauenfußball mit unterstützt hat und jetzt muss man wieder anfangen, für jede Sache zu kämpfen."
    "Wir haben die Nationalspielerinnen, die verdienen auch ihr Geld, aber nach unten hin bricht alles zusammen und da kümmert sich keiner." Ob sie darüber mit dem neuen Präsidenten schon gesprochen habe? "Ich kenne diesen Präsidenten jetzt ja gar nicht."
    Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.