Sie habe damit gerechnet, dass Sami A. freigelassen werde, sagte Seda Basay-Yildiz. Ihr Mandant sei 20 Jahre nicht in Tunesien gewesen. "Mir war schleierhaft, was da gegen ihn vorliegen sollte."
Auch in Deutschland seien alle Verfahren gegen ihn eingestellt worden. Es gebe keine Anhaltspunkte, warum er ein Gefährder sein sollte. Es liege nichts Staatsschutzrelevantes gegen Sami A. vor.
Von den deutschen Behörden forderte die Anwältin seine Rückführung. "Sie müssen die gerichtlichte Entscheidung umsetzen." Basay-Yildiz kritisierte, dass in Deutschland keine Bestrebungen unternommen worden seien, Sami A. zurückzuholen. Deswegen werde man beantragen, ein Zwangsgeld zu verhängen.
Der Einschätzung von CDU-Politiker Armin Schuster, die Freilassung zeige, dass Sami A. in Tunesien keine Folter drohe, widersprach Basay-Yildiz mit Verweis auf entsprechende Berichte von Amnesty International.
Basay-Yildiz sagte, sie sehe auch keine politische Dimension bei dem Fall. Sie verstehe nicht, warum so viel Aufruhr darum gemacht werde. Weil sich Politik und Medien eingemischt hätten, sei es zu der rechtswidrigen Abschiebung gekommen.
Lesen Sie hier demnächst das gesamte Gespräch mit Seda Basay-Yildiz.