Wie die Landesgeschäftsstelle der Linkspartei in Dresden mitteilte, wurde der Fraktionsvorsitzende der Linken im Stadtrat, Michael Richter, durch einen lauten Knall vor seinem Haus geweckt. Er entdeckte eine schwarze Rauchwolke über seinem Fahrzeug. Laut Polizei wurden Verglasung und Karosserie stark beschädigt, sie hat Ermittlungen aufgenommen. Richter sagte selbst nach dem mutmaßlichen Anschlag: "Wir können die Straße, wir können die Meinungsführerschaft nicht denen überlassen, die offen Hass gegen Menschen propagieren."
Bereits früher bedroht
Die Linke vermutet eine politisch motivierte Tat. Richter war an der Organisation von Veranstaltungen der Menschenrechtsorganisation Pro Asyl in Freitag beteiligt und offenbar bereits als Bürgermeisterkandidat in diesem Jahr bedroht worden. "Der unverblümte und offene Hass ist zurück auf der Straße und kennt offenbar keine Hemmschwelle mehr", erklärte die Landesgeschäftsführerin der sächsischen Linken, Antje Feiks. Sie fühle sich angesichts der Welle des Rassismus und der Menschenfeindlichkeit an Rostock-Lichtenhagen oder Hoyerswerda in den 90ern erinnert. Der Bundesvorsitzende der Linken, Bernd Riexinger, führte den Fremdenhass auch auf die islamkritische Pegida-Bewegung zurück und kritisierte die Haltung der CDU in Sachsen:
Der Bundesvorsitzender der Grünen, Cem Özdemir, rief zu Reaktionen auf rechte Gewalt auf:
Freital war vor wenigen Wochen bundesweit in die Schlagzeilen geraten, weil rechte Gruppierungen Stimmung gegen die Nutzung eines ehemaligen Hotels als Flüchtlingsunterkunft gemacht hatten.
(vic/swe)