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Sipri-Bericht
Friedensforscher warnen vor immer mehr einsatzfähigen Atomwaffen

Die Atommächte treiben ihre nukleare Aufrüstung laut dem Stockholmer Friedensforschungs-Institut Sipri weiter voran.

    Die riesige Rakete ist auf einem Militärfahrzeug montiert und fährt an einem Kreml-Gebäude vorbei.
    Eine strategische russische Atomrakete vom Typ Topol-M bei einer Militärparade (picture alliance / dpa / Yuri Kochetkov)
    In ihrem in der Nacht veröffentlichten Jahresbericht warnen die Experten vor einer steigenden Zahl einsatzfähiger Kernwaffen. Demnach modernisieren die USA, Russland, Großbritannien, Frankreich, China, Indien, Pakistan, Nordkorea und Israel ihre Arsenale weiter. Weltweit gibt es nach Sipri-Schätzungen etwa 12.500 nukleare Sprengköpfe, von denen über 9.500 einsatzfähig seien. Allein 2.000 würden vor allem durch Russland und die USA in hoher Alarmbereitschaft gehalten. Einen deutlichen Zuwachs verzeichnet der Bericht im Arsenal Chinas. Die Forscher erwarten, dass das Land bis Ende des Jahrzehnts über mindestens so viele ballistische Interkontinentalraketen verfügen könnte wie die USA oder Russland. Auch Indien und Pakistan hätten 2022 neue Arten von nuklearen Trägersystemen eingeführt und weiterentwickelt.
    Sipri-Direktor Smith sprach von einer der gefährlichsten Perioden der Menschheitsgeschichte und forderte eine verstärkte Diplomatie sowie Kontrolle von Atomwaffen.
    Diese Nachricht wurde am 12.06.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.