Archiv

Friedensgespräche in Genf
Hoffnung auf Waffenruhe für den Jemen

Jemens Präsident Abd-Rabbu Mansur Hadi hat einen Waffenstillstand während der bevorstehenden Friedensgespräche vorgeschlagen. Seine Anhänger befinden sich seit fast einem Jahr im Krieg mit den Huthi-Rebellen.

    Kinder bei einem zerstörten Haus in Jemens Hauptstadt Sanaa (28. November 2015)
    Kinder bei einem zerstörten Haus in Jemens Hauptstadt Sanaa (28. November 2015) (dpa / picture-alliance / Yahya Arhab)
    Die Feuerpause solle vom 15. bis zum 21. Dezember gelten, schrieb das Staatsoberhaupt in einem Brief an UN-Generalsekretär Ban Ki Moon. Ismail Uld Scheich Ahmed, der UN-Sondergesandte für den Jemen, unternimmt derzeit einen neuen Anlauf, den Krieg in dem Land zu beenden. Am 15. Dezember sollen in Genf Friedensgespräche beginnen.
    Im Jemen kämpfen seit September 2014 die Truppen des sunnitischen Präsidenten Hadi gegen die schiitischen Huthi-Rebellen und deren Verbündete, die Ex-Machthaber Saleh die Treue halten. Neben Vertretern von Präsident Hadi sollen die Huthi-Rebellen und Vertreter der Partei von Ex-Machthaber Ali Abdallah Saleh an den Gesprächen teilnehmen. Der Allgemeine Volkskongress, der bis zum Sturz Salehs 2011 jahrzehntelang die Politik im Jemen dominiert hatte, ist nicht offiziell mit den Rebellen verbündet, einige Parteimitglieder unterstützen sie aber.
    Fast 6000 Tote seit März
    Nachdem die Aufständischen im März auf die Küstenstadt Aden vorgerückt waren, floh Hadi nach Saudi-Arabien und bat das Königreich um Hilfe. Riad griff daraufhin an der Spitze einer arabischen Militärallianz mit Luftangriffen in den Konflikt ein. Nach der Entsendung von Bodentruppen wurden die vom Iran gestützten Huthi-Rebellen im Sommer aus Aden vertrieben, doch kontrollieren sie weiter die Hauptstadt Sanaa.
    Nach UN-Angaben wurden in dem Konflikt seit März rund 5700 Menschen getötet, fast die Hälfte der Opfer waren Zivilisten. Im Juni waren erste Friedensgespräche zwischen den Huthi-Rebellen und der jemenitischen Exilregierung in Genf gescheitert, beide Seiten gaben sich gegenseitig die Schuld.
    (nch/dk)