Das norwegische Nobelkomitee in Oslo verwies zur Begründung auf Mohammadis Kampf gegen die Unterdrückung der Frauen im Iran sowie ihren Einsatz für die Menschenrechte und die Freiheit für alle.
Die Vereinten Nationen begrüßten die Auszeichnung Mohammadis und verlangten deren Freilassung. Der Fall zeige, welch große Risiken Frauen auf sich nähmen, um sich für die Menschenrechte im Iran einzusetzen, sagte die Sprecherin des UNO-Büros für Menschenrechte, Throssell, in Genf. Ähnlich äußerte sich Bundesaußenministerin Baerbock. Mohammadis furchtlose Stimme lasse sich nicht wegsperren. Die Frauen seien die Zukunft des Iran, betonte die Grünen-Politikerin.
Die 51-Jährige Preisträgerin verbüßt derzeit eine langjährige Haftstrafe im Ewin-Gefängnis in Teheran. Ende 2022, während der landesweiten Aufstände gegen den Machtapparat, brachte sie einen Bericht ans Licht, der mutmaßliche Folter an Dutzenden Frauen in dem Hochsicherheitsgefängnis aufdeckte.
Der Friedensnobelpreis ist mit umgerechnet 950.000 Euro dotiert und wird traditionell am 10. Dezember, dem Todestag des Preisstifters Alfred Nobel, verliehen. Im vergangenen Jahr wurden der belarussische Menschenrechtsanwalt Ales Bjaljazki, die russische Organisation Memorial und das Center for Civil Liberties aus der Ukraine ausgezeichnet.
Diese Nachricht wurde am 06.10.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.