Bildungsgipfel
Friedensnobelpreisträgerin Malala Yousafzai fordert Schulbildung für alle Mädchen weltweit - "Keine Anerkennung für Taliban in Afghanistan"

In Pakistan findet derzeit ein Gipfeltreffen zur Bildung von Mädchen statt. Dabei forderte Friedensnobelpreisträgerin Malala Yousafzai die Regierungen muslimischer Länder auf, jedem Mädchen eine Schulbildung über zwölf Jahre hinweg zu ermöglichen. Den Taliban in Afghanistan warf sie vor, Frauen nicht wie menschliche Wesen zu behandeln.

    Malala Yousafzai hält eine Rede bei einem Bildungsgipfel in Islamabad.
    Malala Yousafzai bekam 2014 den Friedensnobelpreis, jetzt sprach sie bei einem Bildungsgipfel in ihrer Heimat Pakistan über das Recht von Mädchen auf Bildung. (picture alliance / Anadolu / Muhammad Reza)
    Yousafzai sagte bei der Veranstaltung in Islamabad, die Taliban hätten eine "Geschlechterapartheid" eingeführt und rechtfertigten ihre Verbrechen mit kulturellen oder religiösen Begründungen. In Wahrheit aber liege nichts Islamisches in der Politik der afghanischen Machthaber. Vielmehr kämen deren Taten schlicht einer Verletzung der Menschenrechte gleich. Eine ganze Generation von Mädchen werde dabei ihrer Zukunft beraubt.

    "Taliban nicht anerkennen"

    Die Staaten weltweit rief Yousafzai dazu auf, die Taliban-Regierung nicht anzuerkennen. Sie wollten Mädchen und Frauen komplett aus dem öffentlichen Leben entfernen. In Afghanistan dürfen Mädchen und Frauen nicht mehr auf weiterführende Schulen oder zur Universität gehen. Laut Pakistans Regierung wurde die afghanische Taliban-Regierung zu dem Bildungsgipfel eingeladen, schickte aber keinen Vertreter.
    Yousafzai selbst stammt aus Pakistan und wurde dort 2012 von einem örtlichen Ableger der Taliban in einem Schulbus angegriffen und schwer verletzt. Die damals 15-Jährige hatte sich öffentlich für das Recht von Mädchen auf Bildung eingesetzt. 2014 erhielt sie für ihr Engagement den Friedensnobelpreis.
    Diese Nachricht wurde am 12.01.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.