Friedhelm Funkel
"Nach drei Monaten ist wieder Schluss"

Friedhelm Funkel gibt im Alter von 70 Jahren beim 1. FC Kaiserslautern sein Trainer-Comeback. Lange überzeugt werden musste er nicht, sagte Funkel im Dlf. Im Investoren-Streit zwischen DFL und Fans hoffe er auf ein baldige Lösung.

Friedhelm Funkel im Gespräch mit Matthias Friebe |
Friedhelm Funkel, Trainer des 1. FC Kaiserslautern, gestikuliert im Spiel beim 1. FC Nürnberg an der Seitenlinie.
Friedhelm Funkel stand in seiner Karriere unter anderem bei Eintracht Frankfurt, Fortuna Düsseldorf und dem 1. FC Köln an der Seitenlinie. Jetzt soll er den 1. FC Kaiserslautern vor dem Drittliga-Abstieg retten. (IMAGO / Zink / IMAGO / Sportfoto Zink / Wolfgang Zink)
Eigentlich hatte Friedhelm Funkel seine Trainerkarriere bereits für beendet erklärt. Doch jetzt steht er wieder an der Seitenlinie und soll den 1. FC Kaiserslautern vor dem Abstieg in die 3. Liga bewahren. Zum Auftakt holte Funkel mit dem FCK am Sonntag ein 1:1-Unentschieden beim 1. FC Nürnberg. "Ich bin zufrieden. Wir haben jetzt drei Tage miteinander gearbeitet und haben schon vieles umgesetzt von dem, was wir uns vorgenommen haben", sagte Funkel im Deutschlandfunk. "Ich glaube, dass wir den Klassenerhalt schaffen können. Aber eine hundertprozentige Garantie gibt es nicht."

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Viel Überzeugungsarbeit brauchte es nicht, um den mittlerweile 70-jährigen Funkel von einem Trainer-Comeback zu überzeugen: "Ich habe mal beim FCK gespielt, auch wenn das schon lange her ist, in den 80er-Jahren. Ich bin immer mal wieder auf dem Betzenberg gewesen und habe 1996 mal gesagt, dass es ein Traum von mir ist, irgendwann mal beim 1. FC Kaiserslautern Trainer zu werden und das haben wir dann auch relativ schnell umgesetzt."

Pokal-Halbfinale für Funkel noch "ganz weit weg"

Funkel hat mit dem Roten Teufeln sogar die Chance auf den Einzug ins DFB-Pokal-Finale in Berlin. Im Halbfinale trifft der FCK auf den Sieger des Nachholspiels zwischen Bundesligist Borussia Mönchengladbach und Drittligist 1. FC Saarbrücken. "Das ist noch ganz weit weg", sagte Funkel. "Das ist erst im April. Bis dahin haben wir noch sehr viele Spiele in der zweiten Liga und die sind noch wichtiger als das Pokalspiel."
Mit Rettermissionen kennt sich Funkel aus. Vor acht Jahren rettete er Fortuna Düsseldorf vor dem Drittliga-Abstieg und führte den Verein dann sogar in die Bundesliga. "Das kann man schon vergleichen. Zwei Traditionsvereine, zwei Vereine, die in die zweite Liga gehören und das ist mir in Düsseldorf glücklicherweise gelungen. Von daher hoffe ich, dass es mir hier auch gelingt."

Nach drei Monaten zurück in den Ruhestand

Sollte der Klassenerhalt gelingen, würde viele FCK-Fans sicher von einem Verbleib Funkels über die Saison hinaus träumen. Das schließt der 70-Jährige aber aus: "Nein, nein, nein, nein, auf gar keinen Fall. Ich mache das jetzt drei Monate und danach gehe ich wieder in den Ruhestand. Ich fühle mich körperlich sehr gut, ich bin gesund und habe Lust zu arbeiten. Darum mache ich das. Aber nach drei Monaten ist auf jeden Fall wieder Schluss."
Bei seiner FCK-Premiere in Nürnberg hat Funkel nun auch die Proteste gegen einen Investoreneinstieg bei der Deutschen Fußball-Liga hautnah mitbekommen. "Ein Stück weit habe ich natürlich Verständnis für die Fans. Wenn es denn so ist, dass der ein oder andere Tennisball mal fliegt, das ist so, aber da kann sich keiner verletzen", sagte Funkel.

"Auch die Fans müssen auf die DFL zugehen"

In Nürnberg gingen die Fans einen Schritt weiter: Fans des FCN stürmten in der ersten Halbzeit in den Innenraumund stellten sich mit einem Banner und Protest-Schildern hinter das Tor. "Das gehört sich nicht. Der Innenraum muss frei bleiben. Da habe ich überhaupt kein Verständnis für", sagte Funkel.
Fans des 1. FC Nürnberg stürmten im Spiel gegen den 1. Kaiserslautern in den Innenraum des Stadions und demonstrierten dort gegen einen Investoreneinstieg in die DFL.
Fans des 1. FC Nürnberg stürmten im Spiel gegen den 1. Kaiserslautern in den Innenraum des Stadions und demonstrierten dort gegen einen Investoreneinstieg in die DFL. (IMAGO / Zink / IMAGO / Sportfoto Zink / Wolfgang Zink)
Er hofft auf eine schnelle Lösung: "Für das andere, ja. Da muss irgendwann mal eine Einigkeit erzielt werden zwischen DFL und Fans. Aber auch die Fans müssen auf die DFL zugehen. Das muss beidseitig gelingen. Wir alle wollen, dass deutsche Mannschaften auch in den nächsten Jahren im internationalen Vergleichmithalten können. Und wenn keine Investoren kommen, gibt es weniger Geld. Dann gehen die Topspieler alle ins Ausland. Dann ist weder der FC Bayern, noch Borussia Dortmund oder Leipzig oder Eintracht Frankfurt in der Lage, international mitzuspielen. Ich glaube nicht, dass die Mehrheit der Fans das will."