"Ich habe meine Karriere, die ja gar nicht so lang ist, vor allem im Bereich verschiedener Biennale-Ausstellungen begonnen. In diesem Ambiente kann man viel bewirken und sich immer wieder was Neues einfallen lassen. Ein Biennale-Kurator hat viel Freiheit."
Massimiliano Gioni wird sich alle Freiheiten nehmen, die sein neuer Job mit sich bringt. Das hat er heute Vormittag verkündet. Gioni ist zwar jung, hat sich aber in der internationalen Kunstszene bereits einen Namen gemacht.
Der Kunsthistoriker, spezialisiert auf zeitgenössische Kunst, war von 2000 bis 2002 Chefredakteur der New Yorker Zeitschrift "Flash Art". 2003 betreute er die hochgelobte Ausstellung "La Zona" bei der 50. Biennale in Venedig. In den darauf folgenden Jahren war er einer der Kuratoren der spanischen Biennale "Manifesta", der vierten Biennale von Berlin und der Biennale im südkoreanischen Gwangju. Seit 2010 ist er freier Associate Director des New Museum of Contemporary Art in New York. Fest angestellt ist Gioni seit einigen Jahren als künstlerischer Direktor bei der in Mailand ansässigen Fondazione Trussardi. Eine Stiftung, die mit ziemlich viel Geld aus dem gleichnamigen Modehaus versorgt wird, denn in der nicht gerade armen Mailänder Kunstszene ist Trussardi recht präsent. Gleichzeitig arbeitet Gioni als "editor" bei Verlagen wie Charta, Mondadori, Les Presses du Réel und Rizzoli. Ein umtriebiger Kunstszenen-Youngster, der zum ersten Mal richtig von sich reden machte, als er in der Rolle des flippigen enfant prodige anstelle des Künstlers Cattelan, für den er arbeitete, auf Fragen von Journalisten antwortete.
Als Chef der Fondazione Trussardi machte er aus der privaten Institution einen der wichtigsten italienischen Ansprechpartner in Sachen zeitgenössischer Kunst.
Gioni als Boss in Venedig wird wohl einiges an lieb gewonnenen Gewohnheiten verändern. Anders als vorherige Biennale-Kuratoren lehnt er es entschieden ab, dem musealen Vorbild mehr oder weniger geordneter Vorgaben zu folgen. Das wurde schon deutlich, als er vor sechs Jahren für die Berlin-Biennale mitverantwortlich war. Freiräume für neue Ideen sieht Gioni aber auch in klassischen Museen - etwa im Museum für zeitgenössische Kunst in Rom entworfen von Zaha Hadid als für den Besucher zunächst unverständliches Gebäude, das architektonisch keinen roten Faden vorgibt, sondern ganz bewusst verwirrt, ein Vorbild.
"Die Biennale als Chaos, wie sie wohl am besten von Harald Szeemann 1999 präsentiert wurde, ist für mich maßgebend: die Biennale als magmatisches Chaos, von Ideen, die sich überlagern und widersprechen. Viele Kuratoren heute wollen hingegen eine Ordnung vorgeben."
Das will Gioni nicht - und deshalb hofft die Stiftung der Biennale, der der allmächtige Paolo Baratta vorsteht, mehr Besucher für das Kunstspektakel im kommenden Jahr anzulocken als in den vergangenen Jahren. Gioni als Wundermann, um wieder Rekordzahlen zu schreiben. Bleibt abzuwarten, ob der jüngste Kurator in der Geschichte der Biennale wieder Schwung in den Laden bringen kann.
Massimiliano Gioni wird sich alle Freiheiten nehmen, die sein neuer Job mit sich bringt. Das hat er heute Vormittag verkündet. Gioni ist zwar jung, hat sich aber in der internationalen Kunstszene bereits einen Namen gemacht.
Der Kunsthistoriker, spezialisiert auf zeitgenössische Kunst, war von 2000 bis 2002 Chefredakteur der New Yorker Zeitschrift "Flash Art". 2003 betreute er die hochgelobte Ausstellung "La Zona" bei der 50. Biennale in Venedig. In den darauf folgenden Jahren war er einer der Kuratoren der spanischen Biennale "Manifesta", der vierten Biennale von Berlin und der Biennale im südkoreanischen Gwangju. Seit 2010 ist er freier Associate Director des New Museum of Contemporary Art in New York. Fest angestellt ist Gioni seit einigen Jahren als künstlerischer Direktor bei der in Mailand ansässigen Fondazione Trussardi. Eine Stiftung, die mit ziemlich viel Geld aus dem gleichnamigen Modehaus versorgt wird, denn in der nicht gerade armen Mailänder Kunstszene ist Trussardi recht präsent. Gleichzeitig arbeitet Gioni als "editor" bei Verlagen wie Charta, Mondadori, Les Presses du Réel und Rizzoli. Ein umtriebiger Kunstszenen-Youngster, der zum ersten Mal richtig von sich reden machte, als er in der Rolle des flippigen enfant prodige anstelle des Künstlers Cattelan, für den er arbeitete, auf Fragen von Journalisten antwortete.
Als Chef der Fondazione Trussardi machte er aus der privaten Institution einen der wichtigsten italienischen Ansprechpartner in Sachen zeitgenössischer Kunst.
Gioni als Boss in Venedig wird wohl einiges an lieb gewonnenen Gewohnheiten verändern. Anders als vorherige Biennale-Kuratoren lehnt er es entschieden ab, dem musealen Vorbild mehr oder weniger geordneter Vorgaben zu folgen. Das wurde schon deutlich, als er vor sechs Jahren für die Berlin-Biennale mitverantwortlich war. Freiräume für neue Ideen sieht Gioni aber auch in klassischen Museen - etwa im Museum für zeitgenössische Kunst in Rom entworfen von Zaha Hadid als für den Besucher zunächst unverständliches Gebäude, das architektonisch keinen roten Faden vorgibt, sondern ganz bewusst verwirrt, ein Vorbild.
"Die Biennale als Chaos, wie sie wohl am besten von Harald Szeemann 1999 präsentiert wurde, ist für mich maßgebend: die Biennale als magmatisches Chaos, von Ideen, die sich überlagern und widersprechen. Viele Kuratoren heute wollen hingegen eine Ordnung vorgeben."
Das will Gioni nicht - und deshalb hofft die Stiftung der Biennale, der der allmächtige Paolo Baratta vorsteht, mehr Besucher für das Kunstspektakel im kommenden Jahr anzulocken als in den vergangenen Jahren. Gioni als Wundermann, um wieder Rekordzahlen zu schreiben. Bleibt abzuwarten, ob der jüngste Kurator in der Geschichte der Biennale wieder Schwung in den Laden bringen kann.