Damit wurde die Gravitationswellenforschung von einem physikalischen Experiment zu einem Teil der Astronomie. Denn nun beobachten die Forscher auch mit Hilfe der Gravitationswellen die Vorgänge im Kosmos.
Laut dem Testament von Alfred Nobel soll der von ihm gestiftete Preis an diejenigen gehen, die der Menschheit im verflossenen Jahr den größten Nutzen geleistet haben. Im Bereich der Physik seien die wichtigste Entdeckung oder Erfindung auszuzeichnen.
Im vergangenen Jahr hätte das Nobel-Komitee erstmals seit langer Zeit wieder den Willen Alfred Nobels exakt erfüllen können. Doch es wurde kein Gravitationswellenforscher geehrt. Vielmehr ging der Nobelpreis an drei Forscher für Entdeckungen, die Jahrzehnte zurückliegen.
Den Gravitationswellenforschern wurde ihre wissenschaftliche Gründlichkeit zum Verhängnis. Denn Vorschläge für den Nobelpreis des Jahres müssen bis zum einunddreißigsten Januar eingehen – die Verkündung der Gravitationswellenbeobachtung war elf Tage später. Die Analyse der Daten hatte etwas zu lange gedauert.
Die Frist war versäumt und das Nobel-Komitee hat die Wellen ignoriert. Ein Verhalten irgendwo zwischen selbstverliebt und ahistorisch, wie manche Experten kritisiert haben
Ob die Gravitationswellenforscher in diesem Jahr ausgezeichnet werden, erfahren wir am 3. Oktober.