Knapp 28 Jahre sind vergangen, als James Cleveland Owens im Sommer des Jahres 1964 nach Berlin zurückkehrt. Es ist die Stadt seines größten Triumphs. Im heißen August 1936 hatte der aus einer ärmlichen Baumwollpflückerfamilie in Alabama stammende, von allen nur Jesse gerufene, junge Mann Adolf Hitler die Show gestohlen.
"Jetzt segnet er sich das letzte Mal; auf der Innenbahn, Jesse Owens. Drei Schwarze gegen vier Weiße. USA gegen Europa - der Kampf beginnt. Los!"
100.000 Zuschauer im Berliner Olympiastadion sind aus dem Häuschen, als der stets bescheiden auftretende schwarze Sprinter der Konkurrenz die Hacken zeigt. Vor den Augen des Führers gewinnt ein 23-jähriger Boy aus Alabama auf den Kurzstrecken über 100 und 200 Meter, im Weitsprung und mit der 4x100 Meter-Staffel insgesamt vier Goldmedaillen. Die weiße Konkurrenz sieht alt aus. Aber das Stadion tobt. Immer wieder rufen die Berliner "Jesse, Jesse!"; verlangen nach Ehrenrunden auf der roten Aschenbahn. Doch der freundliche Mr. Owens hat die Arena längst verlassen. Mit seinem härtesten Widersacher in der Weitsprungkonkurrenz, dem blonden Deutschen Luz Long, lässt er sich lieber abseits des Trubels und Grashalme kauend fotografieren. Das Bild geht um die Welt. So böse sind die bösen Deutschen also doch nicht:
"Wie gefällt es Ihnen im Olympischen Dorf?
Oh, I think the olympic village is one of the seven wonders of the world!
Eines der sieben Weltwunder, sagt er. Nun das ist ja ein Lob, das wir uns gern anhören, wir Deutschen. "
"Ich weiß, dass ich mir manchmal vielleicht gesagt habe, ja, das ist ein Schwarzer, die sind halt anders gebaut."
Besonders unter den Damen hat der nur 1 Meter 78 große und 75 Kilogramm schwere Athlet viele Verehrerinnen. Valerie von Poson arbeitet 1936 als Sekretärin für das Nationale Olympische Komitee. Von ihrem Arbeitsplatz am Olympiastadion kann sie Owens jeden Tag beim Training beobachten.
"Dieser hatte sehr schöne, so etwas tierhafte Bewegungen."
"Nach der vierten Goldmedaille ging ich mit Jesse zum Stand von Hitler."
Ralf Schreiber begleitet Jesse Owens während der Spiele als offizieller Dolmetscher.
"Als wir circa 30 Meter entfernt waren und Hitler uns sah, stand er auf und mit ihm zwei SS-Gruppenführer und zwei Generäle und sie verließen eiligst den Hitler-Stand, um zu vermeiden, die Hand eines amerikanischen Goldmedaillensiegers und Negers zu berühren."
"Hier ist der Olympia-Weltsender. Der fünfte Tag der Olympischen Spiele steht neben den großen Ereignissen im Zeichen des großen amerikanischen Athleten Jesse Owens. Drei Goldmedaillen werde er gewinnen, so hat er uns vor den Spielen mit der Selbstverständlichkeit und dem Selbstvertrauen des sicheren Siegers erzählt."
Nach seiner Rückkehr in die USA beendet Jesse Owens als 23-jähriger seine Sportkarriere, weil er damit nicht genug Geld verdient. Er muss seine Familie ernähren. Das Hochzeitsessen mit seiner Frau Ruth soll aus zwei Würstchen bestanden haben.
Zunächst tritt er als eine Art Jahrmarktsattraktion für Geld gegen Motorräder, Windhunde oder Rennpferde an. Auf der Gartenparty eines Millionärs springt er für 1.000 Dollars so weit er kann über den Rasen. Als Dirigent einer Jazz-Band tourt er durch die USA, macht ein Vermögen und verliert es wieder an der Börse.
Im Juni 64 war Jesse Owens noch einmal in Berlin, um einen Dokumentarfilm über seine Sportkarriere zu drehen. Mittlerweile hatte er sich in den USA mit einer PR-Agentur selbstständig gemacht. Im Frühjahr 1980 starb Owens an Lungenkrebs. Über Jahrzehnte hatte der inzwischen 67-jährige 30 und mehr Zigaretten am Tag geraucht.
"Jetzt segnet er sich das letzte Mal; auf der Innenbahn, Jesse Owens. Drei Schwarze gegen vier Weiße. USA gegen Europa - der Kampf beginnt. Los!"
100.000 Zuschauer im Berliner Olympiastadion sind aus dem Häuschen, als der stets bescheiden auftretende schwarze Sprinter der Konkurrenz die Hacken zeigt. Vor den Augen des Führers gewinnt ein 23-jähriger Boy aus Alabama auf den Kurzstrecken über 100 und 200 Meter, im Weitsprung und mit der 4x100 Meter-Staffel insgesamt vier Goldmedaillen. Die weiße Konkurrenz sieht alt aus. Aber das Stadion tobt. Immer wieder rufen die Berliner "Jesse, Jesse!"; verlangen nach Ehrenrunden auf der roten Aschenbahn. Doch der freundliche Mr. Owens hat die Arena längst verlassen. Mit seinem härtesten Widersacher in der Weitsprungkonkurrenz, dem blonden Deutschen Luz Long, lässt er sich lieber abseits des Trubels und Grashalme kauend fotografieren. Das Bild geht um die Welt. So böse sind die bösen Deutschen also doch nicht:
"Wie gefällt es Ihnen im Olympischen Dorf?
Oh, I think the olympic village is one of the seven wonders of the world!
Eines der sieben Weltwunder, sagt er. Nun das ist ja ein Lob, das wir uns gern anhören, wir Deutschen. "
"Ich weiß, dass ich mir manchmal vielleicht gesagt habe, ja, das ist ein Schwarzer, die sind halt anders gebaut."
Besonders unter den Damen hat der nur 1 Meter 78 große und 75 Kilogramm schwere Athlet viele Verehrerinnen. Valerie von Poson arbeitet 1936 als Sekretärin für das Nationale Olympische Komitee. Von ihrem Arbeitsplatz am Olympiastadion kann sie Owens jeden Tag beim Training beobachten.
"Dieser hatte sehr schöne, so etwas tierhafte Bewegungen."
"Nach der vierten Goldmedaille ging ich mit Jesse zum Stand von Hitler."
Ralf Schreiber begleitet Jesse Owens während der Spiele als offizieller Dolmetscher.
"Als wir circa 30 Meter entfernt waren und Hitler uns sah, stand er auf und mit ihm zwei SS-Gruppenführer und zwei Generäle und sie verließen eiligst den Hitler-Stand, um zu vermeiden, die Hand eines amerikanischen Goldmedaillensiegers und Negers zu berühren."
"Hier ist der Olympia-Weltsender. Der fünfte Tag der Olympischen Spiele steht neben den großen Ereignissen im Zeichen des großen amerikanischen Athleten Jesse Owens. Drei Goldmedaillen werde er gewinnen, so hat er uns vor den Spielen mit der Selbstverständlichkeit und dem Selbstvertrauen des sicheren Siegers erzählt."
Nach seiner Rückkehr in die USA beendet Jesse Owens als 23-jähriger seine Sportkarriere, weil er damit nicht genug Geld verdient. Er muss seine Familie ernähren. Das Hochzeitsessen mit seiner Frau Ruth soll aus zwei Würstchen bestanden haben.
Zunächst tritt er als eine Art Jahrmarktsattraktion für Geld gegen Motorräder, Windhunde oder Rennpferde an. Auf der Gartenparty eines Millionärs springt er für 1.000 Dollars so weit er kann über den Rasen. Als Dirigent einer Jazz-Band tourt er durch die USA, macht ein Vermögen und verliert es wieder an der Börse.
Im Juni 64 war Jesse Owens noch einmal in Berlin, um einen Dokumentarfilm über seine Sportkarriere zu drehen. Mittlerweile hatte er sich in den USA mit einer PR-Agentur selbstständig gemacht. Im Frühjahr 1980 starb Owens an Lungenkrebs. Über Jahrzehnte hatte der inzwischen 67-jährige 30 und mehr Zigaretten am Tag geraucht.