"It’s a Knock-Out" – das war in den 70ern so etwas wie die britische Version der Fernsehshow "Spiel ohne Grenzen". Präsentiert wurde sie von Stuart Hall, der das Publikum mit seiner ansteckenden Begeisterung in den Bann zog. Der beliebte TV-Star wurde aber auch als BBC-Sportreporter im Radio geschätzt wegen seiner wortgewaltigen Fußballkommentierung; und er wurde geehrt mit dem Orden des britischen Empire.
Umso größer war der Schock in der Öffentlichkeit, als die Polizei im Dezember sein Haus durchsuchte und den 83-jährigen stattlichen Greis vorübergehend festnahm – wegen angeblich mehrfachen sexuellen Missbrauchs und Vergewaltigung. Nach dem da gerade erst ruchbar gewordenen Skandal um den verstorbenen BBC-Star Jimi Savile, dem bis heute mehrere hundert Missbrauchsfälle nachgewiesen wurden, also noch ein weiterer populärer Fernsehpromi? Aufatmen dann, als Stuart Hall im Februar vor die Fernsehkameras trat.
"Ich möchte nur sagen, dass die Vorwürfe bösartig, gefühllos und grausam, aber vor allem falsch sind. Ich bin nicht schuldig und werde mich gegen die Beschuldigungen verteidigen."
Das versicherte er mit treuherzigem und unverwandtem Blick in die Kameras. Er hätte sich längst das Leben genommen, wenn seine Familie nicht zu ihm halten würde.
""Die beiden letzten Monate waren ein Albtraum. Niemals in meinem Leben hatte ich so einen Stress und ich fand es schwer durchzuhalten."
Es war alles Wortgeklingel. Gut zwei Monate nach Stuart Halls Unschuldsbeteuerungen weiß Großbritanniens Öffentlichkeit, dass sie offenbar in die Kategorie: überragende Schauspielkunst gehörten. Denn gestern gestand Hall vor Gericht 14 Fälle sexuellen Missbrauchs. Der letzte aus dem Jahr 1985, da war Hall 56. Abgesehen hatte er es auf 13 Mädchen, zwischen neun und 17 Jahren jung. Nicht die Dimension von Jimi Savile, aber ernst genug, sagt der ermittelnde Staatsanwalt:
"Seine Opfer kannten sich nicht. Fast zwei Jahrzehnte trennen die ersten Übergriffe von den letzten. Doch fast alle einschließlich eines Mädchens, das erst neun Jahre alt war zum Zeitpunkt der Tat, haben Ähnliches berichtet."
Demnach hat Hall seine Fernsehprominenz ausgenutzt; die Vergehen fanden auf BBC-Gelände statt, aber oft auch in Privathäusern, wo er die Töchter von Freunden und Bekannten begrapschte. Und die trauten sich erst Jahrzehnte später ihren Peiniger anzuzeigen – ermutigt durch die Empörung über Savile.
"Ob in der Öffentlichkeit oder im Privaten – Hall näherte sich ihnen zunächst, indem er Freundschaft vortäuschte und dann geduldig wartete, bis seine Zeit gekommen und das Opfer allein war. Er kann nur beschrieben werden als ein sich anpassendes Raubtier."
Anders als im Februar blieb Stuart Hall wortkarg, so sehr auch die Reporter auf ihn eindrangen. Er habe eine Erkältung, war das einzige, was er von sich gab. Über seinen Anwalt entschuldigte er sich bei den Opfern. Er bereue seine Taten und wisse, dass seine Schande vollkommen sei. Die BBC, für die Hall 53 Jahre gearbeitet hat, zeigte sich erschüttert und sicherte der Polizei die weitere Kooperation zu.
Einer Vergewaltigungsanklage entgeht der Rentner nur deshalb, weil sich das Opfer nicht einem gesonderten Prozess aussetzen möchte und auf Stuart Hall ohnehin eine langjährige Haft wartet, wenn Mitte Juni das Urteil gesprochen wird.
Umso größer war der Schock in der Öffentlichkeit, als die Polizei im Dezember sein Haus durchsuchte und den 83-jährigen stattlichen Greis vorübergehend festnahm – wegen angeblich mehrfachen sexuellen Missbrauchs und Vergewaltigung. Nach dem da gerade erst ruchbar gewordenen Skandal um den verstorbenen BBC-Star Jimi Savile, dem bis heute mehrere hundert Missbrauchsfälle nachgewiesen wurden, also noch ein weiterer populärer Fernsehpromi? Aufatmen dann, als Stuart Hall im Februar vor die Fernsehkameras trat.
"Ich möchte nur sagen, dass die Vorwürfe bösartig, gefühllos und grausam, aber vor allem falsch sind. Ich bin nicht schuldig und werde mich gegen die Beschuldigungen verteidigen."
Das versicherte er mit treuherzigem und unverwandtem Blick in die Kameras. Er hätte sich längst das Leben genommen, wenn seine Familie nicht zu ihm halten würde.
""Die beiden letzten Monate waren ein Albtraum. Niemals in meinem Leben hatte ich so einen Stress und ich fand es schwer durchzuhalten."
Es war alles Wortgeklingel. Gut zwei Monate nach Stuart Halls Unschuldsbeteuerungen weiß Großbritanniens Öffentlichkeit, dass sie offenbar in die Kategorie: überragende Schauspielkunst gehörten. Denn gestern gestand Hall vor Gericht 14 Fälle sexuellen Missbrauchs. Der letzte aus dem Jahr 1985, da war Hall 56. Abgesehen hatte er es auf 13 Mädchen, zwischen neun und 17 Jahren jung. Nicht die Dimension von Jimi Savile, aber ernst genug, sagt der ermittelnde Staatsanwalt:
"Seine Opfer kannten sich nicht. Fast zwei Jahrzehnte trennen die ersten Übergriffe von den letzten. Doch fast alle einschließlich eines Mädchens, das erst neun Jahre alt war zum Zeitpunkt der Tat, haben Ähnliches berichtet."
Demnach hat Hall seine Fernsehprominenz ausgenutzt; die Vergehen fanden auf BBC-Gelände statt, aber oft auch in Privathäusern, wo er die Töchter von Freunden und Bekannten begrapschte. Und die trauten sich erst Jahrzehnte später ihren Peiniger anzuzeigen – ermutigt durch die Empörung über Savile.
"Ob in der Öffentlichkeit oder im Privaten – Hall näherte sich ihnen zunächst, indem er Freundschaft vortäuschte und dann geduldig wartete, bis seine Zeit gekommen und das Opfer allein war. Er kann nur beschrieben werden als ein sich anpassendes Raubtier."
Anders als im Februar blieb Stuart Hall wortkarg, so sehr auch die Reporter auf ihn eindrangen. Er habe eine Erkältung, war das einzige, was er von sich gab. Über seinen Anwalt entschuldigte er sich bei den Opfern. Er bereue seine Taten und wisse, dass seine Schande vollkommen sei. Die BBC, für die Hall 53 Jahre gearbeitet hat, zeigte sich erschüttert und sicherte der Polizei die weitere Kooperation zu.
Einer Vergewaltigungsanklage entgeht der Rentner nur deshalb, weil sich das Opfer nicht einem gesonderten Prozess aussetzen möchte und auf Stuart Hall ohnehin eine langjährige Haft wartet, wenn Mitte Juni das Urteil gesprochen wird.