Ganz exakt würde der Begriff Tagundnachtgleiche nur stimmen, wenn es keine Atmosphäre gäbe. Die Lufthülle der Erde bricht das Sonnenlicht. Daher ist die Sonne auch zu sehen, wenn sie tatsächlich knapp unter dem Horizont steht.
Dieser Effekt macht einige Minuten aus: Morgen scheint die Sonne bereits zwölf Stunden und zehn Minuten. Ab Montag wendet die Erde ihre Nordhalbkugel immer weiter Richtung Sonne und die Tageslänge nimmt schnell zu – Mitte Mai haben wir bereits mehr als fünfzehn Stunden Tageslicht. Die Sterne sind dann kaum noch sechs Stunden lang gut zu sehen.
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Global gesehen ist das Sonnenlicht wegen der elliptischen Erdbahn nicht ganz gleichmäßig verteilt. Auf das ganze Jahr gerechnet scheint die Sonne auf der Nordhalbkugel etwas länger als auf der südlichen Hemisphäre.
Von morgen Nachmittag bis zum Herbstbeginn vergehen 186,5 Tage – fast acht Tage mehr als seit dem letzten Herbstbeginn. Denn die Erde ist in unserem Winter der Sonne näher als im Sommer. Dann bewegt sie sich schneller – und die dunkle Jahreshälfte ist entsprechend über eine Woche kürzer. Morgen Nachmittag beginnt also der lange Nordsommer mit den langen Tagen.