Dies habe ein Tsunami vor indonesischen Inseln 2010 gezeigt. Trotz Frühwarnsystem starben tausende Menschen. "Die Technik stößt an Grenzen", sagte der Projektleiter für den Aufbau des deutsch-indonesischen Tsunami Frühwarnsystem GITEWS beim Helmholtz-Zentrum für Geoforschung in Potsdam, Jörn Lauterjung, im DLF. Immer dann wenn ein Seebeben unmittelbar vor der Küste geschehe, "trifft die Warnmeldung quasi direkt mit dem Tsunami ein."
Das deutsch-indonesische Frühwarnsystem schaffe es, fünf Minuten nach der Registrierung eines Bebens die betroffenen Küsten zu warnen. Drei Parameter werden dazu ausgewertet: Ort, Zeit und Stärke des Bebens erlaubten verlässliche Aussagen über die Schwere des Tsunamis. Mit diesem System hätten 2004 viele Menschen gerettet werden können. "Bis nach Sri Lanka brauchte der Tsunami damals zwei Stunden", sagte Lauterjung.
Doch nicht nur der indische Ozean benötigt laut Lauterjung ein solches Frühwarnsystem. Auch das Mittelmeer habe statistisch gesehen eine ähnliche Tsunami-Wahrscheinlichkeit. Doch an dessen Küsten gebe es bislang allenfalls vereinzelt nationale Warnsysteme.
Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.
Das gesamte Gespräch mit Jörn Lauterjung können Sie mindestens fünf Monate in unserem Audio-on-Demand-Bereich nachhören.