Unerschüttert, wortgewandt, ähnlich polemisch wie der Vater, aber ein wenig politisch korrekter: Die 42-jährige Rechtsanwältin Marine Le Pen ist angetreten, die Partei Front National salonfähiger zu machen. Anders als ihr Vater hütet sie sich davor, die Gaskammern der Nazis als Detail der Geschichte zu verharmlosen, prangert dafür Produktionsverlagerungen ins Ausland, soziale Not und die Gier der Finanzmanager an. Dédiabolisation, Entdiabolisierung lautet ihre Demarche und niemand zweifelt ernsthaft daran, dass die jüngste Tochter von Parteigründer Jean-Marie Le Pen dessen Nachfolge an der Spitze der Partei am rechten Spektrum der Politik antritt. Mit Familienerbe habe das nichts zu tun, rechtfertigt der mittlerweile 82-Jährige seine Parteinahme für Tochter Marine im parteiinternen Duell gegen seinen Vize Bruno Gollnisch.
"Ich habe nur von zwei Kandidaten den ausgesucht, der mir am besten für den Parteivorsitz geeignet schien, den ich nun einmal fast 40 Jahre innehatte."
Und auch nicht so ganz aufgibt: Jean-Marie Le Pen, der bei der Präsidentschaftswahl 2002 sensationell in die Stichwahl gegen Jacques Chirac einzog, will Ehrenvorsitzender bleiben und trotz seiner 82 Jahre seine Mandate im Europaparlament und Rat der Region Alpes Côtes d’Azur weiter wahrnehmen. Somit scheint die Rollenverteilung klar: Jean Marie zieht weiter die Strippen, Marine soll die Partei nach außen verkaufen. 27 Prozent der Franzosen haben laut Umfrage ein positives Bild der zwei Mal geschiedenen Mutter dreier Kinder. Und auch im eigenen Parteivolk genießt die Parteisprecherin wesentliches höheres Ansehen als ihr Konkurrent, der 60-jährige Uni-Professor Bruno Gollnisch.Er sei doch stärker in der Provinz verwurzelt, meint der Europaparlamentarier.
"Ich genieße das Vertrauen vieler partriotischer Bewegungen in und außerhalb Europas und glaube unsere politische Familie besser als Marine auf eine breitere Basis stellen zu können."
Ob das auf 20 bis 24 000 geschätzte Wahlvolk der zahlenden Front National Mitglieder das auch so sieht? Am Sonntag erst wird das Ergebnis der parteiinternen Urabstimmung bekanntgegeben und der Weg für die partielle Wachablösung an der Spitze formell geebnet.
Klar ist: Bruno Gollnisch, der viele Anhänger im traditionellen, im katholischen Milieu hat, wird wohl auch als Verlierer der Partei nicht den Rücken kehren, zumal diese gerade wieder im Aufwind ist.
Fast ein Viertel der Franzosen identifiziert sich mit den Werten der Partei, der finanziell das Wasser bis zum Hals steht.
Auf 14 bis 15 Prozent Prozent der Stimmen könnte Marine Le Pen im ersten Wahlgang kommen, würde heute der Präsident gewählt!
Amtsinhaber Nicolas Sarkozy weiß um die Zugkraft von Themen wie Immigration und Sicherheit. Nicht von ungefähr hat er mit den Roma-Rückführungen und der härteren Gangart gegen Kriminelle gerade im abgelaufenen Jahr wieder heftig im Revier des Front National gewildert.
Nach dem Motto: das Original ist besser als die Kopie will der Front jetzt jedoch Wähler zurückgewinnen. Gelingen soll das anscheinend vor allem mit dem Schüren von Islamphobie:
""Erst wurde nur auf einer Strasse, der Rue Mira gebetet, jetzt sind es schon 10 oder 15 Gegenden, die von den Leuten regelmäßig in Beschlag genommen werden. Es tut mir leid, wenn das Mal keine Besatzung ist! Und darüber sollten all diejenigen sprechen, die gern von der Besatzung im 2. Weltkrieg sprechen","
sagte Marine Le Pen vor wenigen Wochen bei einer internen Wahlveranstaltung des Front National in Lyon. Die Aufmerksamkeit der Medien war ihr sicher: Der Front wieder in aller Munde und jetzt droht ihr eine Verleumdungsklage.
Statt Gaskammern und Juden jetzt die Muslime? Gelegentlich scheint auch Marine Le Pen das politisch Korrekte zu vergessen und dem Vater doch ähnlicher als sie glauben machen will.
"Ich habe nur von zwei Kandidaten den ausgesucht, der mir am besten für den Parteivorsitz geeignet schien, den ich nun einmal fast 40 Jahre innehatte."
Und auch nicht so ganz aufgibt: Jean-Marie Le Pen, der bei der Präsidentschaftswahl 2002 sensationell in die Stichwahl gegen Jacques Chirac einzog, will Ehrenvorsitzender bleiben und trotz seiner 82 Jahre seine Mandate im Europaparlament und Rat der Region Alpes Côtes d’Azur weiter wahrnehmen. Somit scheint die Rollenverteilung klar: Jean Marie zieht weiter die Strippen, Marine soll die Partei nach außen verkaufen. 27 Prozent der Franzosen haben laut Umfrage ein positives Bild der zwei Mal geschiedenen Mutter dreier Kinder. Und auch im eigenen Parteivolk genießt die Parteisprecherin wesentliches höheres Ansehen als ihr Konkurrent, der 60-jährige Uni-Professor Bruno Gollnisch.Er sei doch stärker in der Provinz verwurzelt, meint der Europaparlamentarier.
"Ich genieße das Vertrauen vieler partriotischer Bewegungen in und außerhalb Europas und glaube unsere politische Familie besser als Marine auf eine breitere Basis stellen zu können."
Ob das auf 20 bis 24 000 geschätzte Wahlvolk der zahlenden Front National Mitglieder das auch so sieht? Am Sonntag erst wird das Ergebnis der parteiinternen Urabstimmung bekanntgegeben und der Weg für die partielle Wachablösung an der Spitze formell geebnet.
Klar ist: Bruno Gollnisch, der viele Anhänger im traditionellen, im katholischen Milieu hat, wird wohl auch als Verlierer der Partei nicht den Rücken kehren, zumal diese gerade wieder im Aufwind ist.
Fast ein Viertel der Franzosen identifiziert sich mit den Werten der Partei, der finanziell das Wasser bis zum Hals steht.
Auf 14 bis 15 Prozent Prozent der Stimmen könnte Marine Le Pen im ersten Wahlgang kommen, würde heute der Präsident gewählt!
Amtsinhaber Nicolas Sarkozy weiß um die Zugkraft von Themen wie Immigration und Sicherheit. Nicht von ungefähr hat er mit den Roma-Rückführungen und der härteren Gangart gegen Kriminelle gerade im abgelaufenen Jahr wieder heftig im Revier des Front National gewildert.
Nach dem Motto: das Original ist besser als die Kopie will der Front jetzt jedoch Wähler zurückgewinnen. Gelingen soll das anscheinend vor allem mit dem Schüren von Islamphobie:
""Erst wurde nur auf einer Strasse, der Rue Mira gebetet, jetzt sind es schon 10 oder 15 Gegenden, die von den Leuten regelmäßig in Beschlag genommen werden. Es tut mir leid, wenn das Mal keine Besatzung ist! Und darüber sollten all diejenigen sprechen, die gern von der Besatzung im 2. Weltkrieg sprechen","
sagte Marine Le Pen vor wenigen Wochen bei einer internen Wahlveranstaltung des Front National in Lyon. Die Aufmerksamkeit der Medien war ihr sicher: Der Front wieder in aller Munde und jetzt droht ihr eine Verleumdungsklage.
Statt Gaskammern und Juden jetzt die Muslime? Gelegentlich scheint auch Marine Le Pen das politisch Korrekte zu vergessen und dem Vater doch ähnlicher als sie glauben machen will.