Hubschrauberabsturz
Weltweit unterschiedliche Reaktionen auf Tod von Irans Präsident Raisi

Der Tod des iranischen Präsidenten Raisi bei einem Hubschrauberabsturz hat weltweit unterschiedliche Reaktionen ausgelöst. Während sich Verbündete der autoritär regierten Islamischen Republik bestürzt zeigten, reagierte der Westen eher zurückhaltend.

20.05.2024
    Menschen im Iran stehen dicht beieinander. Eine Frau und ein Mädchen tragen Bilder des verstorbenen Präsidenten Raisi.
    In Teheran haben sich tausende Menschen auf dem Valiasr-Platz versammelt, um den Tod von Präsident Raisi zu betrauern. (AFP / Atta Kenare)
    Russlands Staatschef Putin würdigte Raisi als wahren Freund seines Landes. Chinas Präsident Xi Jinping erklärte, das chinesische Volk habe einen guten Freund verloren. Ähnlich äußerten sich mehrere arabische Staatschefs. Der EU-Ratsvorsitzende Michel brachte das Beileid der Europäischen Union zum Ausdruck. Etliche europäische Regierungschefs äußerten sich nicht zum Tod Raisis, der als konservativer Hardliner galt. Menschenrechtler werfen ihm vor, für zahlreiche Verhaftungen, Hinrichtungen und Folter verantwortlich gewesen zu sein.
    Morgen beginnen im Iran die Trauerfeierlichkeiten. Wie die Nachrichtenagentur Isna meldet, sollen Neuwahlen bereits Ende Juni stattfinden. Vorläufig hat der Erste Vizepräsident Mochber Raisis Amt übernommen. Raisi und Außenminister Amirabdollahian waren am Sonntag bei einem Hubschrauberabsturz ums Leben gekommen.

    Absturzursache nach wie vor unklar

    Der Hubschrauber mit insgesamt neun Insassen war im Nordwesten des Irans als vermisst gemeldet worden. Er wurde erst am Morgen danach in unwegsamem Gelände gefunden. Alle Menschen an Bord wurden tot geborgen. Wie es zu dem Absturz kam, ist nach wie vor unklar. Raisi und Amirabdollahian waren auf der Rückreise von einem Treffen mit dem Präsidenten von Aserbaidschan Aliyev. Gemeinsam hatten sie einen Staudamm eingeweiht.
    Dutzende Rettungsteams hatten auch nach Einbruch der Dunkelheit bei schwierigen Wetterverhältnissen in dem bergigen Terrain nach dem Hubschrauber gesucht. Das Innenministerium hatte zunächst von einer "harten Landung" gesprochen. Die Luftwaffe der Islamischen Republik gilt als stark veraltet, es kommt immer wieder zu Unglücken.

    Weitere Informationen:

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    Diese Nachricht wurde am 20.05.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.