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Für deutsche Universitäten im Ausland werben

    In seinen Bemühungen, dem Studienstandort Deutschland mehr internationale Attraktivität zu verleihen, hat der Deutsche Akademische Austauschdienst DAAD vor rund einem Jahr zusammen mit dem Goethe-Institut ein Pilotprojekt gestartet und in zwölf Ländern Informations- und Beratungszentren mit speziell ausgestatteten DAAD-Lektoren eingerichtet. Auf ihrem alljährlichen Sommertreffen in Bonn berichteten die Lektoren am 2.8.2000 von ihren ersten Erfahrungen. Von den klassischen Lektoraten, bei denen die Vermittlung der deutschen Sprache und Kultur im Mittelpunkt steht, unterscheiden sich die DAAD-Lektorate vor allem durch ihren hohen Anteil an Beratungstätigkeiten, so Susanne Scharnowski, Lektorin in der taiwanesischen Hauptstadt Taipeh. Sie hat, wie auch die anderen Lektoren, gegen eine starke Konkurrenz zu kämpfen, wenn sie für Deutschland als Studienort wirbt. Denn vor allem die USA sind bei den Studenten im asiatischen Raum sehr beliebt. Ein Vorteil für Deutschland seien die fehlenden Studiengebühren, sagt Scharnowski: "Viele Leute sind sehr überrascht, denn sie gehen ganz selbstverständlich davon aus, dass jedes Land Studiengebühren verlangt."

    Auch an der Bir-Zeit-Universität in der palästinensischen Westbank hat der DAAD seine Beratungen ausgebaut. Nach den Erfahrungen von Lektorin Helga Baumgarten genießt ein Studium in Deutschland dort ein hohes Ansehen: "Leute, die in Deutschland studiert haben, sagen: 'Unsere Ausbildung ist wesentlich besser gewesen, als das Studium zu Beispiel in den USA.'" Die Einführung englischsprachiger Studiengänge hat die Attraktivität weiter erhöht.

    Skepsis verursacht allerdings der in Deutschland wieder aufkeimende Rechtsextremismus, immer wieder ein Thema in den Studienberatungen der Lektoren. Sie versuchen zwar, den Bewerbern ihre Angst zu nehmen, doch das alleine reicht nicht aus, so Helga Baumgarten: "Das Problem liegt natürlich hier in Deutschland. Es ist an den Deutschen, an jedem einzelnen Bürger, an den Universitäten und auch an der Regierung, hier ganz massiv aktiv zu werden und nicht nur vorsichtig das eine oder andere zu kritisieren."

    Link: DAAD