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Für die Quote und bessere Kinderbetreuung

Noch diesen Monat berät der Bundestag über die Einführung einer gesetzlichen Frauenquote. Der Verband deutscher Unternehmerinnen hat seine Mitglieder nun befragt, wie sie selbst ihre Lage einschätzen. 64 Prozent sprachen sich dabei für die Quote aus.

Von Verena Herb |
    Wie bewerten Deutschlands Unternehmerinnen die derzeitige wirtschaftliche Lage des Landes, die Situation ihres eigenen Unternehmens und welche Forderungen stellen sie an eine künftige Bundesregierung? Das waren drei der Aspekte der Umfrage des Verbandes deutscher Unternehmerinnen (VdU). 440 Unternehmerinnen wurden befragt, ebenso - als Vergleichsgruppe - 200 Entscheider aus dem Mittelstand.

    Ein Ergebnis: Deutschlands Unternehmerinnen sind optimistisch – 23 Prozent gehen davon aus, dass sich die wirtschaftliche Lage in Deutschland verbessern wird, 56 Prozent meinen, sie bleibt unverändert und 19 Prozent glauben, die Situation wird sich verschlechtern. Entscheider in mittelständischen Unternehmen sehen die Lage etwas weniger positiv, erläutert Carlotta Köster-Brons, Geschäftsführerin des VdU:

    "Davon vermuten nur 18 Prozent, dass die wirtschaftliche Lage besser wird. 70 Prozent sehen keine Veränderung und 12 Prozent gaben an, dass sich die Lage verschlechtert."

    Interessant der Vergleich zur Einschätzung der eigenen wirtschaftlichen Lage:

    "Beide Vergleichsgruppen schätzen die Situation im eigenen Unternehmen besser ein als die allgemeine wirtschaftliche Lage. Die Unternehmerinnen sind im Bezug auf ihre Unternehmen aber noch mal deutlich optimistischer als die repräsentative Vergleichsgruppe. 51 Prozent der Unternehmerinnen sagen, dass sich ihr Unternehmen positiv entwickeln wird. Gleiches glauben aber nur 35 Prozent der Entscheider."

    Um ihre Fachkräfte an das Unternehmen zu binden, setzen die beiden befragten Gruppen auf unterschiedliche Strategien, so VdU-Geschäftsführerin Köster-Brons: Bei den Unternehmerinnen…

    "…kann man sehen, dass über die Hälfte Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf anbieten, dass das Thema Weiterbildung ganz hoch auf der Agenda steht. Wohin gehend Sonderzahlungen und Boni und Dienstwagen eher auf einem der hinteren Plätze rangieren. Wir als VdU interpretieren daraus natürlich, dass die Unternehmerinnen aufgrund ihrer eigenen Lebenserfahrung wissen, was ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter brauchen und wo es ihnen am dringendsten unter den Nägeln brennt."

    Im Hinblick auf die Bundestagswahl und die Forderungen an eine neue Regierung gibt es ebenfalls Unterschiede: Unternehmerinnen fordern…

    "…den Ausbau der Kinderbetreuung und Maßnahmen zum Abbau des Fachkräftemangels, wohingegen Entscheider an dieser Position dann eher die Konsolidierung des Bundeshaushalts und die Senkung der Lohnnebenkosten als dringlich einschätzen."

    Bei der Betrachtung der konkreten Zahlen zeigen sich eher marginale Unterschiede zwischen den befragten Gruppen. Nur bei der Frage nach einer gesetzlichen Frauenquote gibt es große Differenzen: 64 Prozent der befragten deutschen Unternehmerinnen sind pro Quote, während bei den Entscheidern des Mittelstandes gerade einmal 15 Prozent dafür sind. Der VdU setzt sich als einziger deutscher Wirtschaftsverband ganz klar für eine Frauenquote ein: 40 Prozent in Aufsichtsräten und Führungspositionen bis 2018.

    Am 18. April wird der Bundestag über die Einführung einer gesetzlichen Frauenquote abstimmen.

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