Seit mehr als 2500 Jahren wird im iranischen Zanjan, nordwestlich der Hauptstadt Teheran, Salz abgebaut. 2004 stießen Bergleute auf die Überreste von mehr als 2000 Jahre alten menschlichen Körpern. Die einzigartigen Gegebenheiten tief unter der Erde hatten die Leichname konserviert, sagt der Leiter des Swiss Mummy Projekts Frank Rühli.
"Das waren zufällige Mumifizierungen und zwar ist das ein Gebiet, das doch noch relativ oft von Erdbeben heimgesucht wird und diese Leute haben, während sie in den Gruben gearbeitet haben, wurden sie zugeschüttet. Das sind auch alles nur Männer."
Die mumifizierten Leichenteile der sechs aramäischen Bergleute stammen von zwei Grubenunglücken. Das erste ereignete sich 400 vor, das zweite um 600 nach Christus. Ein solches Bergwerk sei optimal für eine Mumifizierung, da eine konstante Temperatur bei nur geringer Luftfeuchtigkeit vorliegt und weder Hitze noch ultraviolette Strahlen den Organismen Schaden zufügen konnten. Ende 2007 wurde Frank Rühli als international anerkannter Mumienexperte eingeladen, um sich vor Ort im Iran die mumifizierten Bergleute anzuschauen. Dennoch konnte er bislang nicht mit einer detaillierten Untersuchung in seinen Zürcher Labors beginnen. Zum einen birgt ein solches Projekt eine gewisse politische Brisanz, zum anderen sind wissenschaftliche Forschungen an Toten in vielen Ländern heikel. Da sich die Zürcher Arbeitsgruppe auf minimal invasive – also wenig zerstörerische – Methoden spezialisiert hat, stünde aus fachlicher Sicht einer Untersuchung nichts mehr im Weg. Rühli:
"Der Vorteil ist eben, dass Sie Leute haben, die sozusagen aus dem Leben gerissen wurden. Also es sind nicht bewusste Grablegungen, was letztendlich immer eine gewisse Verfälschung sein kann, weil sie vielleicht irgendetwas beigeben, was normalerweise nicht zu Alltag gehört hat."
Da es sich nicht um Menschen handelt, die an einer Krankheit gestorben sind, ergibt sich die einmalige Gelegenheit, etwas über die Lebensumstände, die Ernährung oder den Gesundheitszustand der jungen Männer zu erfahren. Neben diesen archäologischen Fragestellungen ermöglichen die Salzmumien aber auch einmalige Einblicke für die Grundlagenforschung. Rühli:
"Primär wären wir natürlich interessiert an Gewebeproben, insbesondere Gewebe eher eigentlich von der Oberfläche, um eben zu sehen wie Salz, das an der Oberfläche liegt, sozusagen in die Tiefe penetriert und wie sich die oberen Gewebe, die Haut beispielsweise aber auch das Unterhautfettgewebe erhält."
Obschon die Arbeitsgruppe um Frank Rühli vom anatomischen Institut der Universität Zürich seit Jahren intensiv an verschiedenen Methoden forscht, unter welchen Umständen menschliche Körper der Nachwelt erhalten bleiben, ist eine Mumifizierung in einer stark salzhaltigen Umgebung völliges Neuland für die Schweizer Wissenschaftler. Rühli:
"Es ist insofern für uns sehr spannend, weil wir aktuell jetzt gerade im Hause drin auch ein Experiment haben, wo wir eben versuchen mit Salz Körper zu mumifizieren um zu schauen, wie sich das verändert. Und insofern wäre das eben sehr spannend hier diesen Link zu diesen ungefähr 2000 Jahre alten iranischen Salzmumien zu haben."
Aktuell stehen die Schweizer Forscher mit den iranischen Entscheidungsträgern in Verhandlungen, um die Mumien untersuchen zu dürfen. Frank Rühli ist zuversichtlich, schon in den nächsten Wochen einen positiven Bescheid zu bekommen und mit den Forschungen an den weltweit besterhaltenen menschlichen Salzmumien zu beginnen.
"Das waren zufällige Mumifizierungen und zwar ist das ein Gebiet, das doch noch relativ oft von Erdbeben heimgesucht wird und diese Leute haben, während sie in den Gruben gearbeitet haben, wurden sie zugeschüttet. Das sind auch alles nur Männer."
Die mumifizierten Leichenteile der sechs aramäischen Bergleute stammen von zwei Grubenunglücken. Das erste ereignete sich 400 vor, das zweite um 600 nach Christus. Ein solches Bergwerk sei optimal für eine Mumifizierung, da eine konstante Temperatur bei nur geringer Luftfeuchtigkeit vorliegt und weder Hitze noch ultraviolette Strahlen den Organismen Schaden zufügen konnten. Ende 2007 wurde Frank Rühli als international anerkannter Mumienexperte eingeladen, um sich vor Ort im Iran die mumifizierten Bergleute anzuschauen. Dennoch konnte er bislang nicht mit einer detaillierten Untersuchung in seinen Zürcher Labors beginnen. Zum einen birgt ein solches Projekt eine gewisse politische Brisanz, zum anderen sind wissenschaftliche Forschungen an Toten in vielen Ländern heikel. Da sich die Zürcher Arbeitsgruppe auf minimal invasive – also wenig zerstörerische – Methoden spezialisiert hat, stünde aus fachlicher Sicht einer Untersuchung nichts mehr im Weg. Rühli:
"Der Vorteil ist eben, dass Sie Leute haben, die sozusagen aus dem Leben gerissen wurden. Also es sind nicht bewusste Grablegungen, was letztendlich immer eine gewisse Verfälschung sein kann, weil sie vielleicht irgendetwas beigeben, was normalerweise nicht zu Alltag gehört hat."
Da es sich nicht um Menschen handelt, die an einer Krankheit gestorben sind, ergibt sich die einmalige Gelegenheit, etwas über die Lebensumstände, die Ernährung oder den Gesundheitszustand der jungen Männer zu erfahren. Neben diesen archäologischen Fragestellungen ermöglichen die Salzmumien aber auch einmalige Einblicke für die Grundlagenforschung. Rühli:
"Primär wären wir natürlich interessiert an Gewebeproben, insbesondere Gewebe eher eigentlich von der Oberfläche, um eben zu sehen wie Salz, das an der Oberfläche liegt, sozusagen in die Tiefe penetriert und wie sich die oberen Gewebe, die Haut beispielsweise aber auch das Unterhautfettgewebe erhält."
Obschon die Arbeitsgruppe um Frank Rühli vom anatomischen Institut der Universität Zürich seit Jahren intensiv an verschiedenen Methoden forscht, unter welchen Umständen menschliche Körper der Nachwelt erhalten bleiben, ist eine Mumifizierung in einer stark salzhaltigen Umgebung völliges Neuland für die Schweizer Wissenschaftler. Rühli:
"Es ist insofern für uns sehr spannend, weil wir aktuell jetzt gerade im Hause drin auch ein Experiment haben, wo wir eben versuchen mit Salz Körper zu mumifizieren um zu schauen, wie sich das verändert. Und insofern wäre das eben sehr spannend hier diesen Link zu diesen ungefähr 2000 Jahre alten iranischen Salzmumien zu haben."
Aktuell stehen die Schweizer Forscher mit den iranischen Entscheidungsträgern in Verhandlungen, um die Mumien untersuchen zu dürfen. Frank Rühli ist zuversichtlich, schon in den nächsten Wochen einen positiven Bescheid zu bekommen und mit den Forschungen an den weltweit besterhaltenen menschlichen Salzmumien zu beginnen.