„Wir entschuldigen uns bei allen Menschen, die wir mit unserem Handeln verletzt haben“, heißt es in einer Mitteilung der MTG Horst. Der Essener Breitensportverein bezeichnet es darin als Fehler, André Fuhr als Trainer verpflichtet zu haben, bevor eine Aufarbeitungskommission des Deutschen Handballbundes ihren Bericht vorgelegt hat.
Die Kommission untersucht seit Ende März Vorwürfe zahlreicher Handballerinnen, Fuhr habe ihnen unter anderem psychische Gewalt angetan. Als Folge der Vorwürfe war André Fuhr zehn Monate ohne Job. Ende Juli verpflichtete ihn die MTG Horst als Trainer der Handball-Männermannschaft in der Verbandsliga.
Blick auf eigene Fehler
Kritik an diesem Schritt kam unter anderem von der Essener Krupp-Stiftung. Diese hatte die MTG Horst im Rahmen des Präventions-Projekts „Essener Initiative gegen sexualisierte Gewalt“ gefördert. Dem Deutschlandfunk schrieb die Krupp-Stiftung Ende August zur Verpflichtung André Fuhrs durch die MTG Horst: „Die getroffene Entscheidung bedauern wir sehr und distanzieren uns davon.“
Vor wenigen Tagen gab die MTG Horst die Freistellung André Fuhrs bekannt. Der Verein bedauerte diesen Schritt und begründete ihn damit, dass sich „im Vereinsumfeld öffentlicher Druck aufgebaut“ habe. Die aktuelle Mitteilung liest sich nun anders. Der Verein sucht Fehler jetzt auch bei sich, gesteht Überforderung ein, und richtet mit der Entschuldigung den Blick auf diejenigen, die die Verpflichtung des umstrittenen Trainers André Fuhr sehr getroffen hat.