"Die Super League steht nicht zur Debatte", sagte UEFA-Präsident Aleksander Ceferin in Brüssel vor Journalisten. Zuvor hatte er eine vom europäischen Fußballverband unabhängige Eliteliga schon als "Fiktion" bezeichnet. Ceferin sagte weiter: "Was ich dabei interessant fand ist, dass 2018 fast niemand darüber diskutiert hat. Und, dass es dennoch ein Dokument gab, das sagt, etwas wird passieren. Wir haben mit allen großen Clubs geredet und es gab keine ernsthafte Diskussion darüber. 99 Prozent wussten gar nichts davon."
Angeblich auch Andrea Agnelli nicht, Präsident von Juventus Turin. Der italienische Club sollte laut den Dokumenten des "Spiegel" zu den Teilnehmern einer Super Liga gehören. "Das letzte Mal haben wir darüber 2015 gesprochen. Aber seitdem hat sich viel verändert, beginnend mit Ceferins Wahl und meiner", sagte Agnelli.
Demonstrierte Einigkeit
Agnelli ist Vorsitzender der europäischen Club-Vereinigung ECA, die die Interessen von mehr als 220 europäischen Vereinen vertritt. Für eine Mehrheit würde die Loslösung der Spitzenteams kaum zu kalkulierende finanzielle Verluste bedeuten. Heute demonstrierte Agnelli Einigkeit mit der UEFA. "Das ist ein sehr, sehr wichtiger Tag für den Europäischen Fußball", sagte Agnelli. "Wir haben heute dem EU-Kommissar die gerade unterschiebene Absichtserklärung von UEFA und ECA vorgelegt, die unsere Zusammenarbeit bis 2024 verlängert."
Das beziehe sich etwa auf eine Harmonisierung von Spielplänen, Financial Fair Play und einen dritten europäischen Wettbewerb neben Champions und Europa League. "Ab 2021 haben wir 16 extra Teams, die an europäischen Wettbewerben teilnehmen. Das ist für alle Clubs wichtig, um beides weiter zu entwickeln: ihre Spieler und ihre Marke", so Angelli.
Mehr internationale Spiele
Bis 2024 scheinen die Clubs UEFA-Boss Ceferin noch Zeit zu geben. Bis dahin muss der Verband den europäischen Fußball reformiert haben. Der Plan gegen die Super Liga: Eine Champions League mit mehr Spielen, dafür weniger nationale und ein dritter europäischer Wettbewerb, um mehr Mannschaften eine internationale Bühne zu bieten.