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Fußball-EM 2016
Hehre Ziele

Kein Rassismus, optimierte CO2-Bilanz, behindertengerechte Zugänge, rauchfreie Stadien - die Fußball-Europameisterschaft 2016 in Frankreich soll nach Vorstellung der UEFA ein umwelt- und sozialverträgliches Turnier werden.

Von Christiane Kaess |
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    Die Fußball-Europameisterschaft 2016 in Frankreich soll nach Vorstellung der UEFA ein umwelt- und sozialverträgliches Turnier werden. (dpa/pitcture-alliance/Thomas Eisenhuth)
    Jacques Lambert, Präsident der Euro2016 S.A.S., die für die Durchführung der Spiele verantwortlich ist, bringt es auf den Punkt:
    „Eine schlüssige und erkennbare Politik der sozialen Verantwortung und des Umweltschutzes ist eine wichtige Komponente von großen Sportereignissen geworden. Das ist weder Luxus noch Spielerei."
    Also will die Euro 2016 nicht nachstehen. Die EM in Frankreich soll durch eine nachhaltige Strategie begleitet werden. Seit drei Jahren bereits wird daran gearbeitet. Emmanuelle Assmann, Präsidentin des Paralympischen Komitees Frankreichs will dafür sorgen, dass Menschen mit Behinderung ohne Barrieren in die Stadien zu kommen. Die ehemalige Fechterin sitzt im Rollstuhl, weiß also aus eigener Erfahrung, wie wichtig das ist.
    „Für mich hat der Sport mein Leben verändert. Ich glaube also wirklich an die Kraft des Sports – auch für die Gesellschaft, und an die Möglichkeiten an so einem Ereignis teilzunehmen. Da ist zum einen der Transport wichtig aber auch der Zugang zum Spiel selbst. Darüber läuft die Integration von Menschen mit Behinderung."
    Sie wünscht sie sich die Euro2016 als Beschleuniger, der über den üblichen französischen Standard hinaus und nach der EM weiter geht. Den Respekt für die Verschiedenheit haben sich die Organisatoren auf die Fahnen geschrieben, Nulltoleranz gegenüber Rassismus und Diskriminierung. Dazu sollen Botschaften zur Integration ausgesendet werden, auch die Anlaufstellen für Fans will man hier mit einbeziehen. Wenn es um den Umweltschutz geht, wird der Transport der Zuschauer ausschlaggebend sein. Wo es die öffentlichen Verkehrsmittel nicht mehr schaffen, die erwarteten 2,5 Millionen Menschen zu verteilen, soll Car-Sharing, Bus-Sharing oder das gemeinsame Nutzen von Taxis angeregt werden. Müll soll in erster Linie erst gar nicht produziert werden, Reduktion und Wiedernutzung heißen die Schlagworte – dann wird ans Recyceln gedacht.
    Dabei erhofft man sich sogar den Nebeneffekt, dass Fans, die aus Ländern kommen, wo wenig recycelt wird, auf das Thema aufmerksam werden. Beim Energieverbrauch setzen die Organisatoren auf erneuerbare Energien und auf Geräte, die wenige Strom verbrauchen. Was jeder Fan schon mal selber vor seiner Anreise ausrechnen kann: wie sich die Umwelt auswirkt. Ein extra entwickelter Öko-Kalkulator berechnet online zum Beispiel, dass ein Zuschauer, der von Bukarest aus per Flugzeug zu den Spielstätten kommt einen CO2-Ausstoß verursacht, mit dem man 150 000 Fußbälle füllen könnte. In den Stadien herrscht Rauchverbot, erklärt Neil Beecroft, der bei der UEFA für nachhaltige Entwicklung zuständig ist.
    „Wir werden keinen Zuschauer, der raucht, beim Kragen packen und ihn bitten, das Stadion zu verlassen. Aber wir möchten in unseren Stadien das Gesundheitsbewusstsein fördern."
    Mit den ehrgeizigen Zielen wollen die Organisatoren offizielles Umwelt-Zertifikat bekommen. Präsident Jacques Lambert schränkt aber ein:
    „Wir sind nicht da, um direkt das Ideal zu erreichen. Sondern mit der konkreten Situation umzugehen und verlässliche Lösungen zu entwickeln für reale Probleme. Wir machen hier keine Magie, sondern Pragmatismus."